Für andere und für mich, Band 2 - Arbeitsgemeinschaft der ...

GEGEN DEN TREND ’2009
Vorwort der Nds. Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit
Mit ihrer Fastenaktion „Gegen den Trend: Für
andere und mich“ hat die Arbeitsgemeinschaft der
Evangelischen Jugend in Niedersachsen ein Thema
aufgegriffen, das bei den jungen Menschen auf
ein vielfältiges Echo gestoßen ist. Das wird an der
Fülle engagierter Beiträge deutlich, die in dieser
Arbeithilfe veröffentlicht werden. Sie spiegeln
hohe Sensibilität gegenüber ethischen Fragen und
Verantwortungsbewusstsein wider.
Demgegenüber entsteht in der Öffentlichkeit allzu
häufig noch der Eindruck, dass junge Menschen
nicht bereit seien, sich für die Allgemeinheit
einzusetzen, Verantwortung für sich selbst und
für andere zu übernehmen. Tatsache ist: Die so
genannte Null-Bock-Generation hat längst ausgedient.
Ohne das große ehrenamtliche Engagement
junger Menschen in Sportvereinen, in
Jugendverbänden, bei der Freiwilligen Feuerwehr,
in Kirchen, im Freiwilligen Sozialen oder Freiwilligen
Ökologischen Jahr, würde in unserer Gesellschaft
vieles gar nicht möglich sein.
Auch Jugendstudien belegen, dass junge Menschen
gerne ihre Kraft und Kenntnisse für andere
Menschen einsetzen, wenn sie gezielt angesprochen
werden. Gerechtigkeitssinn und das Eintreten
für andere haben für die jüngere Generation einen
sehr hohen Stellenwert. Im Sinne einer aktiven
Bürgergesellschaft setzen sie sich ganz konkret
zum Beispiel für Gleichaltrige mit Migrationshintergrund
ein, kümmern sich um Menschen mit
Behinderungen oder sozial benachteiligte Jugendliche.
6_FÜR ANDERE UND FÜR MICH (BAND 2)
Mit ihrem Engagement für andere tun junge Menschen
gleichzeitig etwas für sich selbst. Getreu
dem Motto „Für andere und mich“, setzen sie
nicht nur ein Zeichen gegen gesellschaftlichen
Egoismus. Sie lernen unterschiedliche Menschen
kennen und erfahren dabei neue Seiten von sich
selbst. Sie werden dabei auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung,
in ihrem Selbstvertrauen gestärkt
und erlangen soziale Kompetenzen, die sie
konflikt- und teamfähiger machen.
Das Fundament hierfür wird in den Familien gelegt.
Sie sind der zentrale Ort, an dem Eltern ihren Kindern
durch Glaubwürdigkeit und Wertschätzung
einen Wertekanon vermitteln können, der sie zu
selbstbewussten Persönlichkeiten mit Respekt vor
anderen Menschen reifen lässt. Das Familienleben
prägt ganz wesentlich Normen, Einstellungen,
Handlungsmuster, soziale und kulturelle Kompetenzen
sowie religiöse Wertvorstellungen. Deshalb
unterstützt das Land mit der von Familienbildungsstätten
getragenen Initiative „Kinder brauchen
Werte“ Eltern und Erziehende bei der Suche nach
neuen Wegen in der Erziehung. Sie sollen ganz bewusst
auf die Bedeutung und Notwendigkeit einer
auf feste Werte gegründeten Erziehung aufmerksam
gemacht werden.
Die Fastenaktion 2009 ist dazu angetan, gespeist
aus christlichen Wertvorstellungen eine zivilgesellschaftliche
Kultur des Zusammenhalts zu fördern,
die auf wechselseitiger Achtung beruht und auf
der Bereitschaft, etwas für andere und damit für
unser Gemeinwesen zu tun.
In diesem Sinne wünsche ich der Arbeitsgemeinschaft
der Evangelischen Jugend in Niedersachsen
viel Erfolg und eine rege Teilnahme.
Mechthild Ross-Luttmann
Niedersächsische Ministerin für Soziales,
Frauen, Familie und Gesundheit