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OHRIS Audit-Prüflisten - Bayerisches Landesamt für Gesundheit ...

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- Der traditionelle Arbeitsschutz wird dem Gefährdungs- und Belastungsspektrum der<br />

Beschäftigten nicht mehr gerecht; dieses hat sich aufgrund neuer Arbeitsaufgaben,<br />

Arbeitsweisen und Arbeitmittel von körperlichen immer mehr hin zu psychomentalen<br />

Belastungen bei einer gleichzeitigen Zunahme chronischer Erkrankungen entwickelt.<br />

- Mit den vornehmlich auf technische Maßnahmen ausgerichteten Strategien des<br />

traditionellen Arbeitsschutzes kann das im Arbeitsschutzgesetz vorgegebene Ziel der<br />

Prävention, nämlich die vorausschauende Verhinderung von Unfällen, vor allem aber auch<br />

von arbeitsbedingten Erkrankungen sowie die Förderung der <strong>Gesundheit</strong> der Beschäftigten<br />

nur bedingt erreicht werden; gerade die Förderung der <strong>Gesundheit</strong> der Beschäftigten wird<br />

aber im Zuge der Unternehmensinnovation und einem damit einhergehenden, gewandelten<br />

Arbeitsschutzverständnis künftig eine immer größere Rolle spielen.<br />

3. Anforderungen an ein betriebliches Arbeitsschutzsystem<br />

Aus dieser Analyse abgeleitet, lassen sich die Anforderungen an ein zeitgemäßes betriebliches<br />

Arbeitsschutzsystem in folgenden fünf Punkten zusammenfassen:<br />

- Das betriebliche Arbeitsschutzsystem muss aufbau- und ablauforganisatorisch so ausgestaltet<br />

werden, dass der Arbeitsschutz nicht nur Aufgabe von in Stabsfunktion tätigen<br />

Experten, sondern kooperative Aufgabe und Verpflichtung aller Führungskräfte und<br />

weiteren Beschäftigten in allen Organisationsebenen und Organisationseinheiten wird.<br />

- Das betriebliche Arbeitsschutzsystem muss sicherstellen, dass der Arbeitsschutz ebenso<br />

wie auf die Gestaltung der technischen Arbeitsbedingungen auch auf Unfall- und<br />

Krankheitsursachen ausgerichtet werden kann, die in der Organisation der Unternehmen<br />

und im Verhalten der Beschäftigten begründet sind oder ihren Hintergrund in<br />

psychomentalen Einflüssen haben.<br />

- Das Arbeitsschutzsystem sollte eine umfassende Prävention gewährleisten, und zwar<br />

• den vorausschauenden Schutz vor Unfällen, Berufskrankheiten und sonstigen arbeitsbedingten<br />

Erkrankungen und<br />

• die gezielte Förderung der <strong>Gesundheit</strong> der Beschäftigten<br />

unter Einbeziehung aller physikalischen, chemischen, biotechnischen, physischen,<br />

psychischen und möglichst auch sozialen Einflussfaktoren der Arbeit.<br />

- Durch das betriebliche Arbeitsschutzsystem müssen Akzeptanz und Eigenverantwortung<br />

der Unternehmer und der Führungskräfte <strong>für</strong> den Arbeitsschutz gestärkt werden; diese<br />

müssen selbst systematisch und turnusmäßig die Einhaltung der ordnungsrechtlichen<br />

Verpflichtungen und der weitergehenden betrieblichen Vorgaben <strong>für</strong> den Arbeitsschutz<br />

überprüfen und die daraus abgeleiteten Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen<br />

konsequent durchführen.<br />

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