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Der Nationale Integrationsplan - Sachsen-Anhalt

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4.5.<br />

über 20 Prozent, in den Großwohnanlagen von Belm<br />

über 70 Prozent. Als Deutsche werden Spätaussiedler<br />

in der Statistik nicht gesondert aufgeführt, obwohl<br />

viele von ihnen – wie andere Zuwanderer – mit der<br />

Sprache und Kultur ihrer neuen Heimat wenig vertraut<br />

sind.<br />

110<br />

Ob Integration gelingt oder ob im Zusammenleben<br />

von Zuwanderern und einheimischer Bevölkerung<br />

Probleme entstehen, hängt von vielen Faktoren ab.<br />

Dabei spielt auch die subjektive Einstellung eine<br />

1. Themenschwerpunkt 1:<br />

Kommunale Gesamtkonzepte<br />

1.1. Bestandsaufnahme<br />

Zuwanderung und deren Folgen wirken sich besonders<br />

in den Kommunen und in den Wohnquartieren<br />

aus. Erfolge der Integration – aber auch Probleme –<br />

sind hier am deutlichsten spürbar. Die Integration von<br />

Zuwanderern hat zentrale Bedeutung für den sozialen<br />

Zusammenhalt auf örtlicher Ebene.<br />

Bundes- und landespolitische Entscheidungen sowie<br />

gesetzliche Regelungen setzen den Rahmen für die<br />

kommunale Politik und beeinfl ussen das Leben und<br />

die Integrationsmöglichkeiten der Migrantinnen<br />

und Migranten. Viele Städte, Kreise und Gemeinden<br />

stellen sich den Herausforderungen der Integration<br />

von Zuwanderern bereits mit großem Engagement.<br />

Integrationsarbeit ist insbesondere in den Kommunen<br />

erfolgreich, die Migrantinnen und Migranten<br />

mit ihren unterschiedlichen Potenzialen vor allem<br />

als einen Gewinn und eine Chance für das gesamte<br />

Gemeinwesen sehen. Gerade vor dem Hintergrund des<br />

demographischen Wandels und des absehbaren Mangels<br />

an gut ausgebildeten Facharbeitskräften muss<br />

es gelingen, die Potenziale von jungen Menschen mit<br />

Migrationshintergrund zu fördern, zu entwickeln und<br />

zu nutzen. Gelungene Integration ist auch als Wirtschaftsfaktor<br />

unverzichtbar.<br />

War die Integration von Zuwanderern in früheren<br />

Jahren primär ein Schwerpunkt einzelner Fachpolitiken,<br />

insbesondere der Arbeitsmarkt-, Sozial- und<br />

Ordnungspolitik, so wird inzwischen zunehmend die<br />

Notwendigkeit fachübergreifender Gesamtkonzepte<br />

erkannt. Die Wechselwirkungen demographischer,<br />

ökonomischer und sozialer Entwicklungen erfordern<br />

auch auf kommunaler Ebene integrierte Strategien<br />

mit einer Bündelung von Maßnahmen über Ressortgrenzen<br />

hinweg. Dabei hängen sozialer Frieden und<br />

bürgerschaftliches Miteinander in hohem Maße von<br />

einem breiten kommunalpolitischen Konsens und den<br />

Rolle: Die Abwehrhaltung gegenüber „Fremden“ ist<br />

häufi g dort größer, wo es wenige Zuwanderer und<br />

daher wenig Kontakte gibt. Umgekehrt wächst die<br />

Bereitschaft zur Integration dort, wo Erfahrungen<br />

im Miteinander verschiedener Bevölkerungsgruppen<br />

bestehen.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die Arbeitsgruppe die<br />

nachfolgenden Themenschwerpunkte behandelt und<br />

Empfehlungen/Zielbestimmungen für Maßnahmen/<br />

Selbstverpfl ichtungen/Prüfaufträge vorgeschlagen.<br />

Teilhabechancen aller Bevölkerungsgruppen an der<br />

Entscheidungsfi ndung und der Umsetzung der vereinbarten<br />

Handlungsstrategien ab.<br />

Die unterschiedlichen Anforderungen an die Integration<br />

von Zuwanderern, z. B. im ländlichen Bereich<br />

oder in städtischen Ballungsgebieten, erfordern differenzierte<br />

Reaktionsweisen auf örtlicher Ebene. Kommunale<br />

Gesamtkonzepte sind nicht nur für Großstädte<br />

sinnvoll und erforderlich, sondern auch für kleinere<br />

Gemeinden mit hohen Zuwanderungsraten.<br />

1.2. Zielbestimmungen<br />

■<br />

■<br />

■<br />

„Integration mit allen und für alle“: Integration<br />

muss ein gesamtkommunales Anliegen sein und<br />

als gemeinschaftliches Konzept entwickelt werden,<br />

das alle kommunalen Handlungsfelder und<br />

alle Akteure einbezieht und vernetzt. Voraussetzung<br />

ist ein grundlegender kommunalpolitischer<br />

Konsens in der Verwaltung und in den politischen<br />

Entscheidungsgremien.<br />

Integrationskonzepte und Integrationsstrategien<br />

sollen den zugewanderten Bürgerinnen und Bürgern<br />

die gleichberechtigte Teilhabe am sozialen,<br />

ökonomischen und gesellschaftlichen Leben<br />

ermöglichen und durch das Anstreben von Chancengleichheit<br />

– bei Anerkennung und Förderung<br />

der kulturellen Vielfalt – den sozialen Zusammenhalt<br />

stärken („alle haben die gleichen Rechte und<br />

Pfl ichten“). Dazu sind Offenheit und Entgegenkommen<br />

beider Seiten – der Zuwanderer wie der<br />

Aufnahmegesellschaft – erforderlich.<br />

„Integration als Querschnittsaufgabe“: Integrationsaufgaben<br />

sind fachübergreifend und dürfen<br />

daher nicht einzelnen Fachressorts oder Beauftragten<br />

überlassen bleiben. Sie sind in allen relevanten<br />

Handlungsfeldern umzusetzen, insbesondere in<br />

den Bereichen Bildung und Sprache, soziale Infrastruktur,<br />

Beschäftigung, Beteiligung und Beratung.<br />

Dabei haben alle Maßnahmen, Projekte, Förde-

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