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Der Nationale Integrationsplan - Sachsen-Anhalt

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Themenfeld 9:<br />

1. Bestandsaufnahme<br />

Bürgerschaftliches Engagement und Integration<br />

Integration ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess,<br />

der sich auf Partizipation und Teilhabe aller in<br />

Deutschland richtet. Bürgerschaftliches Engagement<br />

stärkt gleichberechtigte Teilhabe und unterstützt<br />

Integration – zuerst und vor allem auf lokaler Ebene,<br />

im unmittelbaren Lebensumfeld der Migrantinnen<br />

und Migranten. Eine Gesellschaft, die der Leitidee<br />

„Zivilgesellschaft“ verpfl ichtet ist, stützt sich auf bürgerschaftliches<br />

Engagement und respektiert dessen<br />

Vielfalt. Sie schafft gleichzeitig Strukturen, die Eigeninitiative,<br />

Mitgestaltung und Beteiligung ebenso<br />

ermöglichen wie die Aneignung neuen Wissens,<br />

neuer Fertigkeiten und Kompetenzen, die auch in<br />

andere Lebensbereiche hineinwirken. Denn Engagement<br />

macht kompetent und sichert die Bildungs- und<br />

Beschäftigungsfähigkeit.<br />

Bürgerschaftliches Engagement beruht auf freiwilliger<br />

Selbstverpfl ichtung, öffentlicher Verantwortungsübernahme<br />

und Vernetzung. Es wirkt identitätsstiftend<br />

und stärkt die Handlungskompetenz. Deshalb<br />

hat bürgerschaftliches Engagement eine besondere<br />

Katalysatorenfunktion auch für die Integration der<br />

Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

Integration wird dann erfolgreich gelingen, wenn<br />

das freiwillige Engagement in klassischen Vereinen,<br />

Verbänden, Kirchen und Religionsgemeinschaften<br />

4.9.<br />

„Integration durch bürgerschaft<br />

liches Engagement und<br />

gleichberechtigte Teilhabe stärken“<br />

sowie in Migrantenorganisationen gleichberechtigt<br />

und eigenverantwortlich bei der Gestaltung der<br />

Gesellschaft einbezogen wird. Gemeinsames bürgerschaftliches<br />

Engagement ermöglicht zugleich der<br />

Aufnahmegesellschaft, mit zunehmender Vielfalt<br />

umzugehen und Veränderungen zu bewältigen.<br />

Die Erfahrung wirksamer Teilhabe am Gemeinwesen<br />

machen Zuwanderer dann, wenn ihr Engagement in<br />

Migrantenorganisationen und auch in klassischen<br />

Vereinen sowie auf anderen Engagementfeldern der<br />

Gesellschaft gewünscht und anerkannt wird. Das<br />

freiwillige Engagement von Migrantinnen und Migranten<br />

aus allen Migrantenschichten leistet wichtige<br />

Beiträge und bereichert die Gesellschaft.<br />

Bürgerschaftliches Engagement ist ohne Partizipation<br />

nicht möglich. Migrantinnen und Migranten<br />

sind aktiv, wenn auch teilweise in anderen Formen<br />

und Zusammenhängen als im traditionellen Freiwilligensektor.<br />

Unterschiedliche Bildungssysteme und<br />

Traditionen bürgerschaftlichen Engagements in den<br />

Herkunftsländern sind ebenso wie unterschiedlich<br />

lange Aufenthaltsdauer und Aufenthaltsstatus in<br />

Deutschland nur einige der zu berücksichtigenden<br />

Faktoren.<br />

Freiwilliges Engagement von Migrantinnen und Migranten<br />

fördert die Integration, wenn die Aktivitäten<br />

gemeinwohlorientiert ausgeübt werden, nicht auf<br />

Abschottung gegenüber der Aufnahmegesellschaft<br />

gerichtet sind sowie Transparenz und Dialogbereit-<br />

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