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Der Nationale Integrationsplan - Sachsen-Anhalt

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4.2.<br />

„Von Anfang an deutsche Sprache<br />

fördern“<br />

Themenfeld 2:<br />

Rund ein Fünftel aller in Deutschland lebenden<br />

Menschen sowie jedes dritte Kind unter sechs Jahren<br />

haben einen Migrationshintergrund. In vielen<br />

städtischen Ballungsgebieten der westlichen Bundesländer<br />

gilt dies bereits für mehr als 40 Prozent<br />

der Kinder und Jugendlichen. Zwei Drittel der Kinder<br />

und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind in<br />

Deutschland geboren.<br />

Viele Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />

sind erfolgreich in Schule, Ausbildung, Beruf<br />

und Gesellschaft und in Deutschland gut integriert.<br />

Viel zu viele aber haben hierbei Schwierigkeiten.<br />

Ein wesentlicher Grund dafür liegt in nicht ausreichenden<br />

Kenntnissen der deutschen Sprache, Sprachkompetenz<br />

ist eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für den schulischen und berufl ichen Erfolg und für<br />

die gesellschaftliche Integration.<br />

Sprachentwicklung ist ein wesentlicher Teil der<br />

Persönlichkeitsentwicklung, Sprachförderung ein<br />

zentraler Bereich der frühen Bildung. Sprachförderung<br />

legt wichtige Grundlagen für Chancengleichheit<br />

insbesondere mit Blick auf den Übergang von der<br />

Kindertageseinrichtung in die Grundschule. Die Pisa-<br />

Studie und der OECD-Bericht zur Politik der frühkindlichen<br />

Betreuung, Bildung und Erziehung in Deutschland<br />

unterstreichen die Bedeutung der sprachlichen<br />

Fähigkeiten für den kindlichen Bildungs- und Entwicklungsprozess.<br />

Kinder mit Migrationshintergrund<br />

haben oft wenig Gelegenheit, bereits in den ersten<br />

Lebensjahren Deutschkenntnisse zu erwerben.<br />

Die integrationspolitischen Erwartungen und Forderungen<br />

richten sich daher vor allem auf eine kontinuierliche<br />

und systematische Förderung der deutschen<br />

Sprache. Die sprachliche Bildung ist eine durchgängige<br />

gemeinsame Aufgabe der an der Erziehung und<br />

Bildung beteiligten Personen und Institutionen. Sie<br />

beginnt in der Familie und wird ergänzt und fortgeführt<br />

in Tageseinrichtungen für Kinder und den<br />

nachfolgenden Bildungsinstitutionen. Die Eltern sind<br />

in allen Phasen der sprachlichen Bildung wichtig<br />

und in ihrer elterlichen Verantwortung von Anfang<br />

an gefordert. Die Mehrsprachigkeit der Kinder ist im<br />

Prozess sprachlicher Bildung als Chance zu verstehen<br />

und zu nutzen.<br />

Ziel aller Maßnahmen ist die Verbesserung der<br />

Integration und der Bildungschancen von Kindern<br />

mit Migrationshintergrund – insbesondere durch die<br />

Unterstützung und Förderung der Sprachentwicklung<br />

von Anfang an und durch ausreichende Gelegenheit,<br />

so früh wie möglich gute Deutschkenntnisse zu<br />

erwerben.<br />

Bund, Länder, Kommunen und nichtstaatliche Organisationen<br />

und Institutionen sind gleichermaßen<br />

gefordert, Verantwortung für die Verbesserung der<br />

Bildungschancen und der Integration von Kindern mit<br />

Migrationshintergrund zu übernehmen und dabei<br />

den Blick insbesondere auf die frühe Sprachförderung<br />

zu richten. Dieser Prozess muss von allen Beteiligten<br />

in gemeinsamer Verantwortung gestaltet werden.<br />

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