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Der Nationale Integrationsplan - Sachsen-Anhalt

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2.2 Zielbestimmungen<br />

Die Kultureinrichtungen sollten den interkulturellen<br />

Dialog als eine Schwerpunktaufgabe begreifen. Überwiegend<br />

gefördert durch öffentliche Mittel, werden<br />

sie damit auch ihrer sozialen Mitverantwortung<br />

gerecht. Die Einbeziehung der „Migrantenkulturen“<br />

in die Programme der klassischen, etablierten Kultureinrichtungen<br />

spielt dabei eine wichtige Rolle. So<br />

können Austausch und Integration befördert, Barrieren<br />

aufgehoben werden. Die Anerkennung der „Migrantenkulturen“<br />

wird gestärkt, umgekehrt erhalten<br />

Kultureinrichtungen neue, kreative Impulse.<br />

Die Kultureinrichtungen repräsentieren mit ihrem<br />

Programmangebot, ihrer Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Personalpolitik die interkulturelle Vielfalt vor Ort.<br />

Integration sollte Querschnittsthema für kulturelle<br />

Einrichtungen sein. Um die neuen Herausforderungen<br />

bewältigen zu können, benötigen Kultureinrichtungen<br />

auf allen Ebenen interkulturelle Kompetenz,<br />

zu allererst durch die Qualifi zierung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Interkulturelle Öffnung sollte<br />

Bestandteil von Organisationsentwicklungsprozessen<br />

in Kultureinrichtungen sein.<br />

Für die Kultureinrichtungen ist die Aktivierung der<br />

Nachfrage von zentraler Bedeutung. Kinder und Jugendliche<br />

sollten als Zielgruppe besonders erreicht und<br />

auch persönlich angesprochen werden. Dazu sollten<br />

neue Kooperationsformen entwickelt werden – so<br />

die Kooperation mit Bildungseinrichtungen und die<br />

Nutzung neuer Medien. Die Kooperation mit Schulen<br />

sollte eine Selbstverständlichkeit für jede Kultureinrichtung<br />

sein, der Besuch von Kultureinrichtungen<br />

integraler Bestandteil der Lehrpläne. Sinnvoll sind<br />

darüber hinaus Programme wie „Jugend im Museum“.<br />

Gute Erfahrungen gibt es mit „Patenmodellen“ (z. B.<br />

Studenten betreuen Migrantenkinder).<br />

Um fi nanzielle, sprachliche und soziale Barrieren<br />

abzubauen, sollte den neuen Zielgruppen der Zugang<br />

zu Kultureinrichtungen erleichtert werden, beispielsweise<br />

durch freien Eintritt für Kinder und Jugendliche,<br />

der wiederum auch die Eltern zum Besuch motivieren<br />

kann. So hat beispielsweise die Stiftung Preußischer<br />

Kulturbesitz trotz freien Eintritts für Kinder und<br />

Jugendliche unter 16 Jahren keine fi nanziellen Einbußen<br />

zu verzeichnen.<br />

2.3 Maßnahmen<br />

4.6.<br />

Maßnahmen der Bundesregierung, der Länder<br />

und Kommunen<br />

■<br />

■<br />

Die Bundesregierung, die Länder und Kommunen<br />

werden ihre Zuwendungsempfänger dazu ermutigen,<br />

Leitbilder, Organisationsziele und Konzepte<br />

zur Integration und interkulturellen Öffnung zu<br />

entwickeln und entsprechende Maßnahmen der<br />

Personalentwicklung vorzusehen.<br />

Die Arbeitsgruppe begrüßt das Qualifi zierungsprogramm<br />

„Management der Künste und Kulturen<br />

im interkulturellen Dialog“ des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen: Als neues strukturelles Schwerpunktprojekt<br />

des Fachreferates in der Staatskanzlei<br />

Nordrhein-Westfalen ist vor kurzem die Konzeptentwicklung<br />

für ein Qualifi zierungsprogramm<br />

„Management der Künste und Kulturen im interkulturellen<br />

Dialog“ abgeschlossen worden, das<br />

sich neben wichtigen Themen, wie dem Kultursponsoring,<br />

dem Kulturmarketing, dem Projektmanagement<br />

auch mit den besonderen Formen der<br />

Öffentlichkeitsarbeit ethnisch unterschiedlicher<br />

Nutzer- und Produktionsgruppen beschäftigt. Das<br />

Programm, das im Mai 2007 startet, bezieht sich<br />

auf integrativ ausgerichtete Kunstprojekte, die in<br />

der Region der Kulturhauptstadt stattfi nden, und<br />

spricht dort die Akteurinnen und Akteure aus dem<br />

kommunalen und freien Kulturmanagement sowie<br />

Künstlerinnen und Künstler an.<br />

Maßnahmen der nichtstaatlichen Institutionen<br />

und Organisationen<br />

Die Arbeitsgruppe empfi ehlt Kulturinstitutionen,<br />

Selbstverpfl ichtungen und Qualitätsstandards in den<br />

Bereichen kulturelle Bildung und Integration sowie<br />

interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Dabei sollte<br />

die Sicherung der Nachhaltigkeit zentral sein. Besonders<br />

vorbildhafte Einrichtungen wollen sich zu einem<br />

„Kompetenzverbund Integration“ zusammenschließen<br />

und „best practice“-Beispiele besonders öffentlichkeitswirksam<br />

zur Nachahmung empfehlen.<br />

■<br />

■<br />

Die Deutsche Jugend aus Russland e. V. wird<br />

Seminarangebote entwickeln, um die Professionalisierung<br />

und den Kompetenzaufbau seitens<br />

der Migranten im Kulturmanagement und beim<br />

Fundraising durch Maßnahmen der Qualifi zierung<br />

und Weiterbildung zu erreichen.<br />

Auf Initiative der Robert Bosch Stiftung hat der<br />

Bundesverband Deutscher Stiftungen eine Arbeitsgruppe<br />

„Integration von Migranten“ gegründet,<br />

um diese Thematik noch stärker in den Blickpunkt<br />

von Stiftungen zu rücken, nicht zuletzt auf dem<br />

Gebiet der Kultur.<br />

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