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Der Nationale Integrationsplan - Sachsen-Anhalt

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4.6.<br />

132<br />

■<br />

■<br />

Die Deutsche Jugend aus Russland e. V. wird in<br />

Kooperation mit Museen ein Netzwerk praktischer<br />

Migranten-Jugendarbeit initiieren.<br />

Die Deutsche Jugend aus Russland e. V. plant eine<br />

bundesweite Aktion zur Einbindung von Eigeninitiativen<br />

im Bereich Kulturarbeit der Zugewanderten<br />

aus Russland, der Ukraine, Kasachstan,<br />

Usbekistan etc. in die bestehenden Netzwerke der<br />

Kultur- und Jugendarbeit. Das Projekt hat folgende<br />

Zielsetzungen:<br />

➤<br />

➤<br />

Partizipation der Kulturschaffenden mit Migrationshintergrund<br />

am Kulturleben der Bundesrepublik:<br />

Ausstellungen von jungen Künstlern,<br />

Konzerte von jungen Talenten, Lesungen von<br />

jungen Autoren etc.;<br />

Seminare der zugewanderten Kulturschaffenden,<br />

z. B. Tanzleiter-, Chorleiter- Tagungen oder<br />

Seminare mit Leitern von Künstlergruppen.<br />

2. Themenschwerpunkt:<br />

Kulturinstitutionen<br />

2.1 Bestandsaufnahme<br />

Die 2005 veröffentlichte 8. Kulturbarometer-Studie<br />

des Zentrums für Kulturforschung in Bonn belegt,<br />

dass junge Menschen mit dem Angebot der etablierten<br />

Kultureinrichtungen kaum mehr erreicht werden<br />

(94 Prozent der unter 25-jährigen haben im letzten<br />

Jahr weder Oper, noch Ballett, noch klassische Konzerte<br />

besucht). (BKM)<br />

Das Institut für Museumsforschung an den Staatlichen<br />

Museen zu Berlin hat mit seiner Gesamterhebung zu<br />

den Museen in der Bundesrepublik aus dem Jahr 2004<br />

aufgezeigt, dass Migranten noch mehr als eigene Zielgruppe<br />

angesprochen werden sollten (3.154 Museen<br />

haben Sonderveranstaltungen durchgeführt, 308 von<br />

ihnen gaben „ausländische Mitbürger“ als besondere<br />

Zielgruppe an). (SPK)<br />

Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind das<br />

potentielle Publikum von morgen, das es zu gewinnen<br />

gilt, weil die Generierung neuer und nachwachsender<br />

Nachfrage eine Zukunftsaufgabe für die klassischen<br />

Kultureinrichtungen ist. In diesem Zusammenhang<br />

müssen diese Einrichtungen sich noch mehr und<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Die Popakademie Mannheim baut die erfolgreichen<br />

Projekte „Popzirkus“ und „School of Rock“<br />

sowie weitere world-music- und Popmusikprojekte<br />

in Schulen – unter anderem an sozialen Brennpunkten<br />

– aus. Ziel ist die Förderung von Talenten<br />

unter den Kindern und Jugendlichen aus Familien<br />

mit Migrationshintergrund.<br />

Die Popakademie Mannheim wird in Kooperation<br />

mit der Bundeszentrale für politische Bildung die<br />

Aus- und Weiterbildung von Multiplikatoren der<br />

Bildungsarbeit im Bereich kultureller Bildung<br />

und insbesondere im Bereich Popmusik und world<br />

music durch die Vermittlung von Kompetenzen,<br />

Anregungen und Kreativität durchführen.<br />

Das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart baut ab<br />

2008 ihr erfolgreiches „Patenmodell“ aus, bei dem<br />

Studenten Migrantenkinder betreuen, um die Menschen<br />

persönlich zu erreichen und Orientierung zu<br />

geben. Das Forum Stuttgart wird die erfolgreiche<br />

Kooperation von etablierten klassischen Kultureinrichtungen<br />

und ausländischen Kulturvereinen<br />

ausbauen.<br />

gezielter interkulturell öffnen. Was in international<br />

operierenden Unternehmen längst zum Erfolgsfaktor<br />

geworden ist, muss in vielen Institutionen und<br />

Organisationen Wirklichkeit werden: interkulturelle<br />

Öffnung im Selbstverständnis, in den inhaltlichen<br />

Programmen, in den Gremien und beim Personal. Zu<br />

selten sind Migrantinnen und Migranten fest verankerter<br />

Teil des Kulturbetriebs. Sie sind im Kulturleben<br />

unterrepräsentiert – sowohl im Publikum als auch<br />

„auf der Bühne“ eigener künstlerischer Aktivitäten.<br />

Auch die Migranten–Kulturvereine sollten stärker aktiv<br />

am kulturellen Leben partizipieren und sich gegenüber<br />

der deutschen Gesellschaft mehr öffnen.<br />

Interkulturelle Kulturarbeit vollzieht sich vornehmlich<br />

in den Sparten Musik, Soziokultur und in der<br />

kulturellen Bildung. Literatur, Bildende Kunst sowie<br />

Film/Video werden dagegen kaum als ansprechende<br />

Tätigkeitsfelder für Zuwanderer betrachtet. Bei Kultureinrichtungen,<br />

denen von Seiten der kommunalen<br />

Kulturverwaltung eine besondere interkulturelle<br />

Affi nität zugeschrieben wird, dominieren Volkshochschulen,<br />

Bibliotheken, soziokulturelle Zentren und<br />

Migrantenvereine. Theater, Oper und Museum, oft<br />

auch die Musik- und Jugendkunstschule gelten dagegen<br />

eher als „ausländerferne“ Einrichtungen.

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