Der Nationale Integrationsplan - Sachsen-Anhalt
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Um das Thema Integration unter dem journalistischen<br />
Nachwuchs bundesweit präsent zu machen,<br />
wird der Verband der Jugendpresse das Thema<br />
in dem Jugendmedienprojekt „politikorange“ für<br />
Jugendliche aufbereiten.<br />
Das Internet stellt eine geeignete Plattform dar, um<br />
begleitend zu den inhaltlichen Angeboten aller<br />
Medien (Fernsehen, Hörfunk und Presse) die Themen<br />
Migration und Integration zu transportieren.<br />
Dieses Potential soll bei der Programmplanung und<br />
Berichterstattung in geeigneter Weise berücksichtigt<br />
werden, um Wechselwirkungen und Synergien<br />
der Medien untereinander für die Integration von<br />
Menschen mit Migrationshintergrund zu nutzen.<br />
Personalpolitik und -entwicklung: Maßnahmen<br />
zur Verbesserung und Verstärkung der Ausbildung<br />
von Migrantinnen und Migranten zu Journalisten<br />
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Die ARD wird durch gezielte Personalgewinnung<br />
und -entwicklung Redakteure, Autoren, Moderatoren<br />
und Schauspieler ausländischer Herkunft<br />
verstärkt fördern, die als positive Identifi kationsfi<br />
guren an exponierter Stelle in den Programmen<br />
erscheinen sollen („Creating heroes“). Seit vergangenem<br />
Jahr gehört beispielsweise Birand Bingül,<br />
WDR-Redakteur mit türkischem Hintergrund,<br />
zum Kommentatoren-Team der ARD-Tagesthemen.<br />
Ingo Zamperoni (NDR) moderiert seit März<br />
2007 alle zwei Wochen das ARD-Nachtmagazin.<br />
Sowohl beim WDR als auch beim SWR konnten für<br />
Fernsehmagazine an exponierter Stelle Moderatorinnen<br />
mit Migrationsbiografi e gewonnen werden.<br />
Gezielte Castings werden auch in anderen ARD-<br />
Anstalten durchgeführt.<br />
Beim WDR hat die Gewinnung und Förderung von<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrationshintergrund<br />
hohe Priorität. Genutzt werden<br />
die Regelinstrumente der Personalgewinnung und<br />
Förderung, wie Volontariat, Hospitanzen, Casting,<br />
Professionalisierungsseminare sowie Nachbesetzungen<br />
von vakanten Stellen. Seit 2005 enthalten<br />
sämtliche Stellenausschreibungen den folgenden<br />
Passus: „<strong>Der</strong> WDR fördert kulturelle Vielfalt in<br />
seinem Unternehmen, daher begrüßen wir Bewerbungen<br />
von Mitarbeiter(n)/innen ausländischer<br />
Herkunft.“ Zielgruppenprogramme wie Funkhaus<br />
Europa (WDR und Radio Bremen) und Radiomultikulti<br />
(RBB) und Fachredaktionen wie SWR<br />
International dienen als Kompetenzzentren für die<br />
Rekrutierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
die später auch in so genannten Mainstream-<br />
Sendungen eingesetzt werden können.<br />
Bei den journalistischen Auszubildenden des SWR<br />
hat mittlerweile im Schnitt etwa ein Drittel einen<br />
4.8.<br />
Zuwanderungshintergrund. Beim HR war in den<br />
vergangenen Jahren durchschnittlich jeweils ein<br />
Volontär pro Jahrgang ausländischer Herkunft.<br />
Im Seminarprogramm für die journalistischen<br />
HR-Volontäre ist ein Seminar „Portraying Politics/<br />
Balanced Reporting“ enthalten. In diesem werden<br />
Wissens- und Wahrnehmungsdefi zite beim Themenfeld<br />
„Migration/Integration“ abgebaut sowie<br />
Methoden vermittelt, wie man Beiträge darüber<br />
ohne Klischees erstellt und somit die Akzeptanz<br />
bei Zielgruppen ausländischer Herkunft verbessert.<br />
<strong>Der</strong> RBB entwickelt derzeit ein Konzept zur<br />
Förderung junger Reporter und Moderatoren mit<br />
Migrationshintergrund. Das RBB-Programm Radiomultikulti<br />
hat bereits 2006 die journalistische<br />
Talentwerkstatt „world wide voices“ eingerichtet,<br />
die sich speziell an junge Journalistinnen und Journalisten<br />
ausländischer Herkunft richtet. Im Herbst<br />
2007 wird das Programm fortgesetzt.<br />
Auch spezifi sche Fördermaßnahmen wie „WDR<br />
grenzenlos“ haben sich als Erfolg versprechende<br />
Ergänzungsinstrumente erwiesen – sowohl für<br />
den Einstieg in die freie Mitarbeit als auch für<br />
den Zugang ins Programmvolontariat. Mit der<br />
journalistischen Talentwerkstatt „grenzenlos“<br />
hat der WDR 2005 ein Projekt speziell für junge<br />
Journalistinnen und Journalisten ausländischer<br />
Herkunft ins Leben gerufen. Jährlich werden rund<br />
zehn junge Journalistinnen und Journalisten aus<br />
Zuwandererfamilien durch Schulungen und redaktionelle<br />
Hospitanzen gefördert. Dieses Angebot<br />
wird fortgesetzt und zusätzlich auf medientechnische<br />
Berufe ausgeweitet. Mittlerweile ist beim<br />
WDR eine steigende Anzahl von Bewerberinnen<br />
und Bewerbern ausländischer Herkunft für die<br />
Medienberufe zu verzeichnen. Radiomultikulti<br />
(RBB) hat 2006 die journalistische Talentwerkstatt<br />
„world wide voices“ eingerichtet, die sich speziell<br />
an junge Journalistinnen und Journalisten ausländischer<br />
Herkunft richtet. Im Herbst 2007 wird das<br />
Programm fortgesetzt. <strong>Der</strong> WDR ist 2007 als erste<br />
öffentlich rechtliche Rundfunkanstalt der „Charta<br />
der Vielfalt“ beigetreten.<br />
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Das ZDF wird die im Rahmen der Ausbildungsoffensive<br />
2004 und bei einzelnen Personaleinstellungen<br />
begonnene Berücksichtigung von Mitarbeitern<br />
mit Migrationshintergrund systematisch fortführen.<br />
Es hält insbesondere die Ausstattung mit<br />
qualifi ziertem Redaktionspersonal mit Migrationshintergrund<br />
für verbesserbar und wird in den<br />
nächsten Jahren unter Berücksichtigung einschlägiger<br />
gesetzlicher Vorgaben insbesondere aus dem<br />
„Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz“ gezielte<br />
Maßnahmen ergreifen, u. a. durch Berücksichtigung<br />
von Bewerbern mit Migrationshintergrund<br />
in den Praktika, Hospitationen und Volontari-<br />
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