Der Nationale Integrationsplan - Sachsen-Anhalt
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Die Deutsche Telekom wird sich aktiv bei der<br />
Umsetzung von integrationsfördernden Maßnahmen<br />
oder Aktionen beteiligen. Dies gilt<br />
insbesondere für die Beratung und aktive Know-<br />
How-Bereitstellung der Unternehmensbereiche<br />
in Angelegenheiten von Diversity, Marketing und<br />
Technik, für die Unterstützung z. B. Verlinkung<br />
zu und von Internetseiten, die Bereitstellung von<br />
Hotlines „0800…“ und die Bereitstellung von Konzepten<br />
und Unterstützung bei der Umsetzung von<br />
Maßnahmen analog „X ans Netz“ .<br />
Unter dem Projekttitel MUSS – Multilinguale<br />
Unternehmens Services Stuttgart wird die Landeshauptstadt<br />
Stuttgart mit Unterstützung des<br />
Hochschulkollegs Electronic Government Stuttgart<br />
der Alcatel SEL Stiftung und in Kooperation mit der<br />
Technischen Universität München ein multilinguales<br />
Informations- und Dienstleistungsangebot im<br />
Internet bereitstellen. Das Projekt MUSS hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, den Zugang zu behördlichen<br />
und anderen öffentlichen Angeboten und Informationen<br />
für Menschen nicht deutscher Herkunft<br />
zukünftig besser und strukturierter zu ermöglichen.<br />
Ausgangspunkt der Initiative MUSS ist die<br />
Feststellung, dass die Zugangsschwierigkeiten zu<br />
benötigten und nachgefragten Informationen<br />
häufi g nicht nur sprachlicher Natur, sondern<br />
auch kulturell bedingt sind: Insbesondere administrative<br />
Strukturen sind stark von der jeweils<br />
länderspezifi sch ausgeprägten Verwaltungskultur<br />
beeinfl usst. Darüber hinaus stellt sich die Frage des<br />
Zugangs zu Verwaltungsdienstleistungen nicht<br />
erst nach Ankunft im Gastland, sondern bereits in<br />
der Vorbereitungsphase vom Heimatland aus. Das<br />
Internet stellt hier das geeignete Medium dar, um<br />
Informationen bereits im Vorfeld der Migration<br />
nach Deutschland abzurufen, sowie Dokumente<br />
auszutauschen und Verwaltungsprozesse zu<br />
beschleunigen, um damit bessere Rahmenbedingungen<br />
für einen möglichen Zuzug zu schaffen.<br />
Fremdsprachige und multilinguale<br />
Medienangebote<br />
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In der Arbeitsgruppe haben Vertreter deutscher<br />
und fremdsprachiger, an Migranteninnen und<br />
Migranten gerichteter Medien zusammengewirkt,<br />
die bisher weitgehend getrennt von einander und<br />
ohne Berührungspunkte arbeiten. In der Kooperation<br />
von deutschen und sogenannten Ethnomedien<br />
liegen bislang ungenutzte Potentiale, Medienbeiträge<br />
zu produzieren, die Integration fördern. Diese<br />
Potentiale der Kooperation von deutschen Medien<br />
und Einrichtungen und Ethnomedien gilt es durch<br />
gemeinsame Projekte und regelmäßigen Erfahrungsaustausch<br />
zu erschließen. Schilderungen<br />
einzelner Projekte vom Sprachkurs bis zur Sozial-<br />
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information zeigen eine Reihe von Themenfeldern<br />
auf, die sich für gemeinsame Bearbeitung eignen.<br />
Beispielhaft seien hier genannt:<br />
Mit der Gründung des Vereins „Unser Haus<br />
Deutschland“ werden die Werner Media Group, die<br />
Jüdische Gemeinde zu Berlin und die Türkische<br />
Gemeinde zu Berlin, russischen, jüdischen und<br />
türkischen Zuwanderern in Berlin gemeinsam die<br />
Möglichkeit zu Rechtsberatungen, zum Sprachtraining,<br />
zu Computerschulungen oder zum Kennenlernen<br />
der Kultur des Anderen geben. Ferner<br />
ist ein regelmäßiges deutsch-russischsprachiges<br />
TV-Magazin mit einem lokalen Fernsehsender zum<br />
Migrationsalltag in der Hauptstadt in Vorbereitung.<br />
Die Kampagne „Gegen häusliche Gewalt“ der<br />
Zeitung Hürriyet (Dogan-Verlagsgruppe) läuft sehr<br />
erfolgreich in Deutschland. Ihr primäres Ziel ist<br />
es, zum Thema aufzuklären und zu sensibilisieren<br />
und Betroffene zu bestärken. Dabei werden unterschiedliche<br />
Module eingesetzt: An elf Stunden pro<br />
Woche ist eine Hotline mit deutsch- und türkischsprachigen<br />
Expertinnen und Experten besetzt, bundesweit<br />
werden interaktive Aufklärungsseminare<br />
veranstaltet und Informationsmaterialien verteilt.<br />
Die Kampagne wird redaktionell und mit Anzeigen<br />
in der Hürriyet unterstützt, bundesweit sind ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter als Multiplikatoren tätig. Die<br />
Kampagne läuft seit Mai 2005 und wird unbefristet<br />
fortgesetzt.<br />
Die Ihlas Media Gruppe plant die Ausstrahlung der<br />
Deutschkurs-Serie „Deutsch Klasse“ des Bayerischen<br />
Rundfunks mit Untertiteln in türkischer<br />
Sprache in ihrem Programm. Auch in ihren Printmedien<br />
will die Verlagsgruppe einen Deutschkurs<br />
erarbeiten und konzipieren.<br />
Die Sabah/ATV Gruppe plant eine Kooperation<br />
im Bereich der Deutschkurse mit der „Deutschen<br />
Welle“, die sich besonders an Leserinnen richtet.<br />
Ferner ist ein Austausch von Redakteuren mit der<br />
Frankfurter Rundschau und dem Wiesbadener<br />
Kurier zum Zwecke des Erfahrungsaustausches<br />
beabsichtigt. In Kooperation mit der Türkischen<br />
Gemeinde Deutschlands und der Agentur für<br />
Arbeit plant die Verlagsgruppe eine Initiative zur<br />
Vermittlung von Ausbildungsplätzen für türkischstämmige<br />
Jugendliche.<br />
Die Deutsche Welle plant, ihr Angebot vor Ort in<br />
den jeweiligen Heimatländern von Migranten um<br />
Deutschsprachkurse für zukünftige Zuwanderer zu<br />
erweitern.