Der Nationale Integrationsplan - Sachsen-Anhalt
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funktionaler Medien durch Migrantinnen und<br />
Migranten sollte aufgelegt werden. Vordringlich<br />
ist dabei die Untersuchung von sozio-kulturellen<br />
Milieus mit niedrigem Bildungsniveau sowie von<br />
Migrantengruppen, deren herkunftskulturelle<br />
Werthaltungen von den hiesigen deutlich differieren.<br />
Neben einem Mehrmethodenansatz, der<br />
statistische und qualitative Verfahren verzahnt,<br />
sind geschlechtsspezifi sche, kontextorientierte und<br />
mehrsprachige Zugangsweisen zu gewährleisten.<br />
Die Durchführung sollte durch ein interkulturell<br />
und interdisziplinär zusammengesetztes Forschungsteam<br />
erfolgen.<br />
Ferner besteht der Bedarf an einer qualitativen<br />
Studie zur „Brückenfunktion multifunktionaler<br />
Medien“ in Migrantengruppen, die neben der Frage<br />
der Integrationsförderung vorrangig die Identitätsrelevanz<br />
der medialen Verbindung zur Herkunftskultur<br />
klärt, und an einer praxisorientierten Untersuchung<br />
geschlechtsspezifi scher Umgangsweisen<br />
mit multifunktionalen Medien in Migrantengruppen,<br />
deren herkunftskulturelle Werthaltungen zu<br />
ungleichen Geschlechterverhältnissen umfassen.<br />
Medienpädagogische Strukturmaßnahmen sollten<br />
auf der Basis der durch die Forschung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entwickelt werden und die folgenden<br />
Aspekte umfassen:<br />
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Berücksichtigung geschlechtsspezifi scher Herangehens-<br />
und Nutzungsweisen, insbesondere<br />
dort, wo die Unterschiede auf herkunftskulturellen<br />
Werthaltungen beruhen<br />
Berücksichtigung der alters- und sozialisationsbedingten<br />
Unterschiede sowie (jugend-)kultureller<br />
Stile bei der Nutzung multifunktionaler<br />
Medien<br />
Kooperation mit pädagogischen Einrichtungen<br />
vor Ort<br />
Qualifi zierung der Mitarbeitenden dieser Einrichtungen<br />
für die medienpraktische Arbeit mit<br />
Migrantinnen und Migranten<br />
Medienpädagogische Strukturmaßnahmen können<br />
durch die Initiierung von praxisbezogenen<br />
Erfahrungs- und Lernprozessen für die jeweiligen<br />
Zielgruppen realisiert werden. So ist z. B. der Aufbau<br />
einer interkulturellen Jugend-Radio-Plattform<br />
für die Zielgruppe der jugendlichen Migrantinnen<br />
und Migranten denkbar. Für andere Zielgruppen<br />
wie ältere Mitbürger mit Migrationshintergrund<br />
sind an deren Erfahrungshorizont und Lernsozialisation<br />
angepasste Maßnahmen der medienpraktischen<br />
Arbeit zu entwickeln. Darüber hinaus sind<br />
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4.8.<br />
Mentoren- und Trainerprogramme sinnvoll, um<br />
Mitarbeitende der sozialen Arbeit mit Migrantinnen<br />
und Migranten für medienpädagogische<br />
Aufgaben zu qualifi zieren.<br />
Die Initiative D21 e. V., Europas größte Partnerschaft<br />
zwischen Wirtschaft und Politik für die<br />
Informationsgesellschaft, hat für 2007 einen ihrer<br />
Arbeitsschwerpunkte auf die Digitale Integration<br />
gelegt. Damit wird sie das Programm Informationsgesellschaft<br />
Deutschland 2010 sowie die<br />
EU-Initiative eInclusion aktiv unterstützen. Eine<br />
wichtige Zielgruppe für die Digitale Integration<br />
sind Personen mit Migrationshintergrund. Bezug<br />
nehmend auf den Integrationsgipfel der Bundesregierung<br />
vom Juli 2006 und die hierzu eingerichteten<br />
thematischen Arbeitsgruppen wird die Initiative<br />
D21 eine IT-Roadmap entwickeln. In ihr sollen<br />
Best-Practice-Beispiele zur gesellschaftlichen Integration<br />
durch IT dargestellt sowie Handlungsempfehlungen<br />
kommuniziert werden. Die Initiative D21<br />
will das Interesse von Bürgerinnen und Bürgern<br />
mit Migrationshintergrund an den Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien stärken, um<br />
ihre Sprachkompetenz, ihre berufl ichen Chancen<br />
und ihre gesellschaftliche Integration in breitem<br />
Umfang zu unterstützen. IKT-Medien können<br />
hierzu auf allen Ebenen einen wichtigen Beitrag<br />
leisten, werden derzeit jedoch noch nicht konsequent<br />
genug eingesetzt.<br />
Die Initiative klicksafe ist die deutsche Kontaktstelle<br />
im Rahmen des Safer Internet Programms<br />
der Europäischen Union. klicksafe informiert über<br />
Sicherheitsthemen im Internet. Zielgruppen sind<br />
Kinder und Jugendliche, Eltern, Pädagogen und<br />
Multiplikatoren. Von November 2006 bis Oktober<br />
2008 wird ein Schwerpunkt von klicksafe im<br />
Bereich der Förderung der Internetkompetenz<br />
von Menschen mit Migrationshintergrund liegen.<br />
Unter Einbindung von Wissenschaftlern und<br />
Praktikern wird ein Arbeitskonzept entwickelt, um<br />
Menschen mit Migrationshintergrund über die<br />
Risiken im Internet aufzuklären und für Gefahren<br />
zu sensibilisieren. Es ist beabsichtigt, Informations-<br />
und Aufklärungsmaterialien in den entsprechenden<br />
Muttersprachen zur Verfügung zu stellen.<br />
Weiterhin wird geprüft, ob Medien, die sich in<br />
Deutschland an die entsprechenden Zielgruppen<br />
wenden, bereit sind, sich an Sensibilisierungsmaßnahmen<br />
zu beteiligen, um die Informationen<br />
möglichst breit und effektiv zu streuen. Im Sinne<br />
der Netzwerkarbeit wird klicksafe auf Institutionen<br />
wie Migrantenverbände, entsprechende Stiftungen,<br />
Vereine, Selbstorganisationen etc. zugehen, um zu<br />
prüfen, welche Möglichkeiten der Unterstützung<br />
und Zusammenarbeit bestehen.<br />
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