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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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werden als lexemspezifische Anschlüsse aufgefasst, die jeweils nicht vorhersagbar s<strong>in</strong>d, die<br />

aber ohne Bedeutungsverän<strong>der</strong>ung austauschbar s<strong>in</strong>d.<br />

Zum Thema „Nom<strong>in</strong>alisierte Inf<strong>in</strong>itive“ steht auch e<strong>in</strong>e empirisch basierte Studie zum<br />

Deutschen <strong>von</strong> Blume (2004) zur Verfügung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> zur Argumentrealisierung bei deverbalen<br />

Ereignisnom<strong>in</strong>a verschiedene syntaktische (Bhatt 1989, L<strong>in</strong>dauer 1995) und semantische<br />

Vererbungstheorien (Bierwisch 1989, Grimshaw 1990/1992, Erich und Rapp 2000, Ehrich<br />

2002) dargestellt werden. Kaufmann (2003) untersucht die Inf<strong>in</strong>itivnom<strong>in</strong>alisierungen 101 <strong>von</strong><br />

reflexiven Verben, wie z.B. Treffen, aber warum nicht Sich-Treffen.<br />

Zu (3b): Deverbale Nom<strong>in</strong>a aus transitiven-reflexiven- und <strong>reziproken</strong> Verben 102 und ihre<br />

<strong>reziproken</strong> <strong>Strukturen</strong><br />

Wir gehen da<strong>von</strong> aus, dass zwischen <strong>der</strong> Valenz <strong>der</strong> deverbalen <strong>Substantive</strong> und <strong>der</strong> Valenz<br />

<strong>der</strong> ihnen zugrundeliegenden Verben e<strong>in</strong> Zusammenhang besteht. Das soll <strong>in</strong> unserem Fall<br />

heißen, dass die Valenz <strong>der</strong> deverbalen <strong>Substantive</strong> mit reziproker Bedeutung auf die Valenz<br />

<strong>der</strong> <strong>reziproken</strong> Verben zurückgeht. Testen wir anhand <strong>der</strong> folgenden <strong>Substantive</strong> Unterschied,<br />

Vergleich, Verhältnis, Verständnis, Vertrauen, Wirkung, Zusammenhang, ob das wirklich so<br />

ist (siehe Tabelle 15 im Anhang). Die <strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> Basisverben erfolgt anhand des<br />

Wörterbuches Deutsch als Fremdsprache (Kempcke 2000) und die Bestimmung <strong>von</strong><br />

<strong>reziproken</strong> <strong>Strukturen</strong> <strong>valenter</strong> <strong>Substantive</strong> mit Hilfe des Deutsch-ungarischen Wörterbuches<br />

zur Substantivvalenz (Bassola 2003). Bei den <strong>reziproken</strong> <strong>Substantive</strong>n und bei den <strong>reziproken</strong><br />

101 Kaufmann (2003) argumentiert dafür, dass die Argumentrealisierung bei <strong>der</strong> Nom<strong>in</strong>alisierung nicht mit <strong>der</strong><br />

Vererbung <strong>der</strong> verbalen Argumentstruktur erklärt werden sollte, son<strong>der</strong>n mit den unterschiedlichen<br />

referentiellen Eigenschaften des Verbs und des Nomens. CENs als Verbalnomen bewahren nämlich die<br />

referentiellen Eigenschaften des Basisverbs, während durch nom<strong>in</strong>ale Affixe (z.B. auf -ung/ion/..)<br />

<strong>der</strong>ivierte Ereignisnom<strong>in</strong>a die gleichen referentiellen Eigenschaften aufweisen wie <strong>in</strong>härente Nom<strong>in</strong>a<br />

(orig<strong>in</strong>äre/nicht-abgeleitete N). Aus den unterschiedlichen referentiellen Eigenschaften <strong>von</strong> Nomen und<br />

Verben ergibt sich, dass durch Nomen charakterisierte Objekte <strong>in</strong> ihrer raumzeitlichen Existenz unabhängig<br />

s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> den Individuen, auf die sich die Argumente beziehen. Dagegen hängen durch Verben<br />

(Inf<strong>in</strong>itivnomen) charakterisierte Situationen <strong>von</strong> Individuen ab, auf die sich die Argumente beziehen. Bei<br />

nicht referentieller (d.h. generischer) Verwendung <strong>von</strong> Inf<strong>in</strong>itivnomen muss ke<strong>in</strong>e Argumentrealisierung<br />

stattf<strong>in</strong>den. Durch Affigierung abgeleitete Ereignisnom<strong>in</strong>a lassen e<strong>in</strong>e referentielle Verwendung auch ohne<br />

Identifizierung <strong>der</strong> Partizipianten zu, weil sie als an<strong>der</strong>e relationale Nom<strong>in</strong>a als Gattungsnamen verwendet<br />

werden können.<br />

102 Zur Frage <strong>der</strong> Transitivität - Reflexivität und Reziprozität vgl. Hai<strong>der</strong> (1985), Kunze (1997), Kaufmann<br />

(2003), Zifonun (2003b).<br />

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