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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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3.2.3.3 Was bedeutet Reziprozität <strong>in</strong> dieser Arbeit?<br />

Reziprozität 62 wird grundsätzlich als relationale Bedeutung <strong>der</strong> komplexen Nom<strong>in</strong>alphrase<br />

(NP) aufgefasst. Nach Engel (1996: 643) lautet dies folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

Bei <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung <strong>von</strong> Nukleus und Ergänzung gehen die e<strong>in</strong>zelnen Valenzmerkmale verloren,<br />

es bleibt nur die relationale Bedeutung, und die komplexe NP als Ganzes besitzt e<strong>in</strong>e Bedeutung,<br />

die jedoch <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Teilbedeutungen <strong>von</strong> Nukleus und Ergänzungen entspricht. Aus diesem<br />

Grund spielt die relationale Bedeutung bei <strong>der</strong> Bedeutungsbeschreibung e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Die Reziprozität <strong>der</strong> NP basiert auf <strong>der</strong> engen Zusammengehörigkeit ihrer Elemente, d.h. auf<br />

<strong>der</strong> Rektion e<strong>in</strong>es valenten Substantivs mit se<strong>in</strong>en Argumenten. Schematisch dargestellt: 63<br />

valentes Substantiv mit reziproker Bedeutung<br />

Argument 1<br />

Reziprozität<br />

Reziprozität ist e<strong>in</strong>e semantische „Beziehung“ zwischen den zwei Argumenten e<strong>in</strong>es valenten<br />

Substantivs mit reziproker Bedeutung. Über welche Eigenschaften die e<strong>in</strong>zelnen Elemente<br />

verfügen müssen, wird <strong>in</strong> Kapitel 5 beschrieben. Wenn e<strong>in</strong> Element <strong>der</strong> Konstruktion fehlt,<br />

dann werden die Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Reziprozität nicht erfüllt. Die Elemente <strong>der</strong> <strong>reziproken</strong><br />

<strong>Strukturen</strong> s<strong>in</strong>d nicht trennbar, ohne die Funktion <strong>der</strong> NP zu verän<strong>der</strong>n. Deshalb soll die<br />

Reziprozität ferner als e<strong>in</strong> ganzheitliches Phänomen, als e<strong>in</strong>e relationale Bedeutung zwischen<br />

den sprachlichen Zeichen aufgefasst werden, die auf <strong>der</strong> syntagmatischen Ebene im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es funktionalen Modells 64 holistisch zu beschreiben ist.<br />

Argument 2<br />

62 E<strong>in</strong>e morphosyntaktisch und semantisch fundierte Def<strong>in</strong>ition liegt bereits anhand <strong>der</strong> Vorstudie Punkt 3.1 vor:<br />

Vgl. Bassola/Kubczak/László (2004: 185): „Unter valenten <strong>Substantive</strong>n mit <strong>reziproken</strong> <strong>Strukturen</strong> s<strong>in</strong>d die<br />

<strong>Substantive</strong> zu verstehen, die m<strong>in</strong>destens zwei Argumente (A1 und A2) haben, die umgetauscht werden<br />

können”. + Semantische Bed<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Reziprozität: Wechselseitigkeit.<br />

63 Die Abbildung und <strong>der</strong>en Grundgedanke stammt <strong>von</strong> Dr. Attila Péteri (unveröffentlichtes Manuskript).<br />

64 Vgl. Lehmann (2004): E<strong>in</strong> funktionales Modell zu entwickeln bedeutet, Ausdruck und Inhalt (Funktion)<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verb<strong>in</strong>den. Da es ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Zuordnung <strong>von</strong> Ausdruckse<strong>in</strong>heiten zu Inhaltse<strong>in</strong>heiten<br />

gibt, ist die Zuordnungsoperation verschieden, je nachdem ob man vom Inhalt (Funktion) o<strong>der</strong> vom<br />

Ausdruck ausgeht. Zu e<strong>in</strong>er gegebenen Inhaltse<strong>in</strong>heit die Ausdruckse<strong>in</strong>heit zu suchen heißt, die<br />

onomasiologische Perspektive e<strong>in</strong>zunehmen. Zu e<strong>in</strong>er gegebenen Ausdruckse<strong>in</strong>heit die Inhaltse<strong>in</strong>heiten zu<br />

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