Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der
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E<strong>in</strong> funktionales Modell für „Reziprozität“, Reziprok-Syntagma-Modus (R-S-M) 65 genannt,<br />
wird mit Hilfe e<strong>in</strong>er Grunde<strong>in</strong>stellung entwickelt, wobei <strong>der</strong> Formtyp und Funktionstyp<br />
„Reziprozität“ aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>bezogen untersucht und beschrieben werden. Das erlaubt dann die<br />
<strong>reziproken</strong> Syntagmen als e<strong>in</strong>e Subklasse <strong>der</strong> Nom<strong>in</strong>alphrasen (NP) <strong>valenter</strong> <strong>Substantive</strong> zu<br />
qualifizieren und sie <strong>von</strong> den an<strong>der</strong>en NP abzugrenzen. Dieses Modell soll synchron als<br />
offenes Modell gelten und ermöglichen, die neuen Ergebnisse - wenn sie zur weiteren<br />
Spezifikation <strong>der</strong> „Reziprozität“ beitragen - auf den verschiedenen Sprachebenen<br />
kont<strong>in</strong>uierlich e<strong>in</strong>zubauen.<br />
Reziprozität wird <strong>in</strong>nerhalb des Reziprok-Syntagma-Modus (R-S-M) 66 als e<strong>in</strong>e abstrakte<br />
Grunde<strong>in</strong>stellung funktional aufgefasst. Der Modus <strong>von</strong> <strong>reziproken</strong> Syntagmen (R-S-M)<br />
bildet e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung des Formtyps (Reziproke) und des Funktionstyps (Wechselseitigkeit),<br />
wobei die beiden Aspekte nur aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>bezogen untersucht werden können. Der R-S-M<br />
ersche<strong>in</strong>t dann als e<strong>in</strong> komplexes sprachliches Zeichen, das e<strong>in</strong>en Formtyp mit e<strong>in</strong>em<br />
Funktionstyp anhand <strong>der</strong> Grunde<strong>in</strong>stellung „aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bezüglich“ verb<strong>in</strong>det. Der Formtyp<br />
<strong>der</strong> <strong>reziproken</strong> Struktur ist morphosyntaktisch, während <strong>der</strong> Funktionstyp semantisch-<br />
(pragmatisch) def<strong>in</strong>iert ist. Der Formtyp „Reziproke“ umfasst die Bündelung <strong>von</strong><br />
Strukturvarianten, <strong>der</strong> Funktionstyp „Wechselseitigkeit“ bestimmt die Bündelung <strong>von</strong> festen<br />
strukturellen Bedeutungselementen. Wie <strong>der</strong> Formtyp „Reziproke“ und <strong>der</strong> Funktionstyp<br />
„Wechselseitigkeit“ im E<strong>in</strong>zelnen beschrieben werden können, wird <strong>in</strong> Kapitel 6 behandelt.<br />
suchen heißt, die semasiologische/semantische Perspektive e<strong>in</strong>zunehmen. Dies ist e<strong>in</strong> altes Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong><br />
Lexikographie des europäischen Strukturalismus.<br />
65 R-S-M = Abkürzung für Reziprok-Syntagma-Modus bzw. für Modus <strong>von</strong> <strong>reziproken</strong> Syntagmen<br />
66 An dieser Stelle möchte ich aber den R-S-M wegen <strong>der</strong> partiellen Gleichnamigkeit vom Satzmodus und<br />
Verbmodus scharf abgrenzen, weil sie <strong>in</strong> beiden Fällen e<strong>in</strong>en ganz an<strong>der</strong>en Inhalt e<strong>in</strong>schließen.<br />
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