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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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Es handelt sich dabei um solche deverbative <strong>Substantive</strong>, die <strong>von</strong> Verben abgeleitet s<strong>in</strong>d und -<br />

etwa als Verbalabstrakta - die Valenz des zugrunde liegenden Verbs beibehalten haben. [...]<br />

Allerd<strong>in</strong>gs geht dabei <strong>der</strong> obligatorische Charakter <strong>der</strong> verbalen Valenz verloren.<br />

Teubert (1979) geht ebenfalls da<strong>von</strong> aus, dass die <strong>Substantive</strong> ke<strong>in</strong>e obligatorischen Aktanten<br />

haben. Er spricht sich gegen e<strong>in</strong>e Übertragung des Unterscheidungsverfahrens Notwendigkeit<br />

auf das Substantiv aus. Bei Teubert (1979: 37) entfällt dieses Kriterium folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

Die Valenz <strong>der</strong> <strong>Substantive</strong> kennt obligatorische Ergänzungen nicht, und folglich dürfte es ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>von</strong> <strong>Substantive</strong>n abhängigen Situativergänzungen geben, da Situativangaben zu jedem<br />

Substantiv außer zu Eigenschafts- und Kategorialbezeichnungen h<strong>in</strong>zugefügt werden können.<br />

E<strong>in</strong>ige Autoren haben <strong>in</strong>zwischen versucht zu beweisen, dass es auch <strong>Substantive</strong> gibt, bei<br />

denen die Ergänzungen nicht weglassbar s<strong>in</strong>d.<br />

Sommerfeldt (1973: 97) geht z.B. da<strong>von</strong> aus, dass obligatorische Aktanten im isolierten Satz<br />

nicht weglassbar s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Elim<strong>in</strong>ierung ist nämlich nur dann möglich, wenn das fehlende<br />

Element aus dem syntaktischen Kontext o<strong>der</strong> aus dem Situationskontext hervorgeht.<br />

Sandberg (1979: 16) will ebenfalls beweisen, dass <strong>Substantive</strong> ke<strong>in</strong>eswegs nur über<br />

fakultative Ergänzungen verfügen:<br />

Man wird hier leicht geblendet <strong>von</strong> <strong>der</strong> großen Masse <strong>der</strong> <strong>Substantive</strong>, die ohne besetzte<br />

Leerstellen stehen können. Um Gegenbeweise zu f<strong>in</strong>den, braucht man nur zu e<strong>in</strong>igen konkreten<br />

Fällen zu gehen, wo das Verbalsubstantiv im isolierten Satz [...] nicht ohne den Patientenspieler<br />

auskommen kann.<br />

Als Beispiel führt Sandberg den vielzitierten Satz auf (1979: 18), wo die Besetzung <strong>der</strong><br />

Leerstelle des Genitivattributs unentbehrlich ist:<br />

Beim Verlassen des Zimmers stolperte er.<br />

* Beim Verlassen stolperte er.<br />

«Me<strong>in</strong>e Hypothese bedeutet, dass das nicht-lexikalisierte Verbalsubstantiv genau dieselben<br />

Leerstellen aufweist wie das Basisverb [...].» (vgl. Sandberg, 1979: 24).<br />

Sandberg hat auch weitere Beispiele (Verben) aus Helbig/Schenkel (1991) gesammelt, die<br />

sich <strong>in</strong> substantivischer Form ähnlich wie sich Verlassen verhalten, z.B. das Meiden (des<br />

Alkohols), die Berücksichtigung (des Tatbestandes), das Erblicken (des Mädchens).<br />

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