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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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Absolute <strong>Substantive</strong> enthalten nur e<strong>in</strong>stellige Prädikate und beschreiben den jeweiligen<br />

Gegenstand unabhängig <strong>von</strong> dessen Beziehungen zu den an<strong>der</strong>en Gegenständen, relative<br />

<strong>Substantive</strong> enthalten mehrstellige semantische Prädikate und beschreiben den jeweiligen<br />

Gegenstand <strong>in</strong> dessen Abhängigkeit <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Gegenständen.<br />

Für die Substantivvalenz bedeutet dies: <strong>Substantive</strong>, denen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>stelliges semantisches<br />

Prädikat zugrunde liegt, s<strong>in</strong>d nicht ergänzungsbedürftig, d.h. avalent. Liegt e<strong>in</strong>em Substantiv<br />

aber e<strong>in</strong> mehrstelliges semantisches Prädikat zugrunde, so verfügt es über e<strong>in</strong>e offene<br />

semantische Valenz. Relative <strong>Substantive</strong> s<strong>in</strong>d so ergänzungsbedürftig <strong>in</strong> <strong>der</strong> Valenzrelation<br />

<strong>der</strong> Argumenthaftigkeit (ARG). Die relativen <strong>Substantive</strong> (abgeleitete und nicht abgeleitete),<br />

die Argumentstellen eröffnen, s<strong>in</strong>d Valenzträger.<br />

Untersucht man die Frage „Welche <strong>Substantive</strong> verfügen über Valenz?“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Komplexität<br />

des multidimensionalen Valenzmodells für Nomen (vgl. Hölzner 2007), wobei alle möglichen<br />

Valenzeigenschaften auf <strong>der</strong> syntaktischen und semantischen Ebene e<strong>in</strong>bezogen werden,<br />

kommt man nach Ágel (2000: 64), wie folgt auf e<strong>in</strong>e differenzierte Stellungnahme zu dieser<br />

Problematik <strong>der</strong> Substantivvalenz:<br />

- Ke<strong>in</strong> Substantiv verfügt über Valenzrelation „Notwendigkeit“.<br />

- Genu<strong>in</strong>e wie abgeleitete <strong>Substantive</strong>, die e<strong>in</strong>en Präpositionalstatus regieren, verfügen<br />

(m<strong>in</strong>destens) über die Valenzrelation „formale Spezifizität“.<br />

- Relative <strong>Substantive</strong> des Brutschmarotzer-Typs Schwester verfügen (m<strong>in</strong>destens) über die<br />

Valenzrelation „<strong>in</strong>haltliche Spezifizität“.<br />

- Absolute <strong>Substantive</strong> wie Haus verfügen über ke<strong>in</strong>e Valenz.<br />

Schierholz (2001) me<strong>in</strong>t, valente <strong>Substantive</strong> s<strong>in</strong>d Rektionssubstantive, die e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere<br />

Präposition/en regieren können. Sie bilden e<strong>in</strong>e Subklasse <strong>der</strong> <strong>Substantive</strong>, unter denen nicht<br />

nur Nom<strong>in</strong>alisierungen, son<strong>der</strong>n auch genu<strong>in</strong>e <strong>Substantive</strong> aufzuf<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d.<br />

Fazit: Welche <strong>Substantive</strong> verfügen über Valenz?<br />

Im Gegensatz zu Verben s<strong>in</strong>d grundsätzlich nicht alle <strong>Substantive</strong> Valenzträger. Die<br />

<strong>Substantive</strong> aber, die Attribute lexikalisch regieren können, verfügen über Valenz.<br />

Unter valenten <strong>Substantive</strong>n werden die <strong>Substantive</strong> verstanden, die über (e<strong>in</strong>e) nicht<br />

prognostizierbare morphosyntaktische und semantische Eigenschaft(en) verfügen (vgl. Teubert,<br />

2003: 820f.).<br />

In <strong>der</strong> Formulierung <strong>von</strong> Hölzner (2007: 152f.) kann die Menge <strong>der</strong> valenten <strong>Substantive</strong> mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> auf Behaghel (1923) zurückgehenden Differenzierung <strong>von</strong> „absoluten“ und<br />

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