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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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Zu 2. Was versteht man unter Substantivvalenz?<br />

Die Grammatiker sehen mit Vorliebe die Substantivvalenz als e<strong>in</strong>e sekundäre Ersche<strong>in</strong>ung an,<br />

die sich regelhaft aus <strong>der</strong> Verbvalenz (und teilweise aus <strong>der</strong> Adjektivvalenz) herleiten lässt,<br />

während die Lexikographen die Substantivvalenz zu den <strong>in</strong>dividuellen, nicht<br />

prognostizierbaren morphosyntaktischen und semantischen Eigenschaften <strong>valenter</strong><br />

<strong>Substantive</strong> rechnen 19 . Teubert gibt aber an verschiedenen Stellen mehrere Def<strong>in</strong>itionen <strong>der</strong><br />

Substantivvalenz an, z.B.:<br />

Substantivvalenz ist die Lehre <strong>von</strong> valenten <strong>Substantive</strong>n und ihren Ergänzungen. 20<br />

Unter Substantivvalenz wird hier <strong>der</strong> Forschungsbereich verstanden, <strong>der</strong> sich mit <strong>der</strong><br />

<strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> valenten <strong>Substantive</strong>n beschäftigt. In <strong>der</strong> Regel steht aber die<br />

Substantivvalenz nicht für die Bezeichnung e<strong>in</strong>er l<strong>in</strong>guistischen Forschungsrichtung, son<strong>der</strong>n<br />

für die Eigenschaft <strong>der</strong> <strong>Substantive</strong>, die Leerstellen um sich eröffnen. Substantivvalenz<br />

bedeutet dann, dass Valenzeigenschaften auch dem Substantiv zugeschrieben werden können.<br />

Dies bedeutet ferner, dass die <strong>Substantive</strong> nicht nur die Fähigkeit haben, Phrasen zu bilden,<br />

son<strong>der</strong>n auch ihre Partner aufgrund <strong>von</strong> verschiedenen grammatischen und semantischen<br />

Kriterien zu selegieren. 21<br />

Im Gegensatz zu dieser (traditionellen) Auffassung hat Hölzner (2007) e<strong>in</strong><br />

multidimensionales Valenzmodell für Nomen entwickelt. In diesem multidimensionalen<br />

Substantivvalenzkonzept ist unter Substantivvalenz e<strong>in</strong> „cover term“, e<strong>in</strong> Überbegriff für<br />

<strong>in</strong>haltlich verschiedene Valenzeigenschaften, im S<strong>in</strong>ne <strong>von</strong> Jacobs (1986/1994a) zu verstehen.<br />

Die Valenzdimensionen beim Substantiv basieren auf dem mehrdimensionalen<br />

Valenzkonzept <strong>von</strong> Jacobs. Diese Valenzeigenschaften <strong>der</strong> <strong>Substantive</strong> 22 s<strong>in</strong>d:<br />

19 Vgl. Teubert (1999): 1<br />

20 Vgl. Teubert (2003): 820<br />

21 Vgl. Teubert (1999): 1<br />

- Notwendigkeit (NOT),<br />

- formale Spezifizität (FOSP),<br />

- Argumenthaftigkeit (ARG),<br />

- Beteiligtheit = Partizipanz (BET = PART),<br />

- <strong>in</strong>haltliche Spezifizität (INSP),<br />

- Assoziiertheit (ASSOZ) und<br />

22 Vgl. Hölzner (2007): 111ff. und 333ff.<br />

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