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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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Parallelen zwischen <strong>der</strong> Valenz <strong>von</strong> Stützverbgefügen und <strong>Substantive</strong>n zur Beschreibung <strong>der</strong><br />

Substantivvalenz anzuwenden s<strong>in</strong>d, müssen noch weitere Korpusanalysen durchgeführt<br />

werden. Bis jetzt gibt es aber schon e<strong>in</strong>e Vorarbeit und e<strong>in</strong> Substantivvalenz-Wörterbuch, die<br />

Valenzstrukturen <strong>der</strong> <strong>Substantive</strong> mit Hilfe des Stützverbgefüge-Ansatzes erfolgreich<br />

beschrieben haben. Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> deutsch-französischer bzw. <strong>in</strong> deutsch-ungarischer Relation<br />

erschienen, und zwar <strong>von</strong> Kubczak/Costant<strong>in</strong>o (1998) mit dem Titel „Syntagmatisches<br />

Wörterbuch Deutsch-Französisch“ (Vorarbeit) und <strong>von</strong> Bassola (2003) mit dem Titel<br />

„Deutsch-ungarisches Wörterbuch zur Substantivvalenz“.<br />

Fazit: Mit welchen Ansätzen lässt sich die Substantivvalenz beschreiben?<br />

Unter Substantivvalenz wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Syntax gerne e<strong>in</strong>e sekundäre Ersche<strong>in</strong>ung verstanden, die<br />

sich regelhaft aus <strong>der</strong> Verb- bzw. Adjektivvalenz abgeleitet wird. Diese Ansicht basiert auf<br />

<strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> Valenzvererbung (Generative Grammatik), die z.T. heute noch herrscht. Die<br />

Vertreter dieser Auffassung versuchen die Substantivvalenz mit Hilfe des<br />

Nom<strong>in</strong>alisierungsansatzes zu erklären. Teubert (2003: 820) me<strong>in</strong>t, im Englischen sei diese<br />

Auffassung völlig gerechtfertigt, weil mit <strong>der</strong> Gerundivkonstruktion (-<strong>in</strong>g) e<strong>in</strong> regelhaftes<br />

Nom<strong>in</strong>alisierungsmuster vorliegt, das se<strong>in</strong>e systematische Behandlung im Wörterbuch<br />

überflüssig macht. Im Deutschen ist es aber nicht <strong>der</strong> Fall. Deswegen schlägt Teubert (1979:<br />

79) vor, die Substantivvalenz lexikographisch als e<strong>in</strong> eigenständiges Phänomen, als „System<br />

sui generis“ zu behandeln. Der Stützverbgefüge-Ansatz o<strong>der</strong> „verbe support“-Ansatz<br />

beschreibt die Substantivvalenz aus e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Blickw<strong>in</strong>kel, d.h. <strong>von</strong> <strong>der</strong> syntagmatischen<br />

Ebene aus. Alle drei Ansätze tragen im großen Maße dazu bei, die Zusammenhänge zwischen<br />

den sprachlichen Zeichen zu entdecken und besser kennen zu lernen. E<strong>in</strong>e große Bedeutung<br />

dieser - anhand verschiedener Sprachen entstandenen - Ansätze liegt dar<strong>in</strong>, dass sie<br />

sprachübergreifend und komplementär anzuwenden s<strong>in</strong>d.<br />

Zu 4. Welche <strong>Substantive</strong> verfügen über Valenz?<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die syntaktische und semantische Valenz werden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Forschungsgeschichte <strong>der</strong> Substantivvalenz grundsätzlich drei Auffassungen unterschieden: 30<br />

- Nach e<strong>in</strong>er Gruppe <strong>von</strong> Forschern gibt es ke<strong>in</strong>e Substantivvalenz <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne wie<br />

Verbvalenz. Syntaktisch gesehen, gibt es ke<strong>in</strong>e valenten <strong>Substantive</strong>, weil sie auch ohne<br />

30 Kohvakka/Lenk (2007): 195f.<br />

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