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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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Zu (a): Argumente <strong>von</strong> [Gen +PPA mit „mit“]-<strong>Strukturen</strong><br />

Bei diesen <strong>Strukturen</strong> f<strong>in</strong>det man den Abhängigkeitsraum am rechten Rand des Nomens. Die<br />

erste Valenzstelle ist durch das Genitivattribut, die zweite durch das PPA mit „mit“ besetzt.<br />

Wenn wir <strong>von</strong> dem Argument <strong>der</strong> [PPA mit „mit“]-Struktur ausgehen, dann liegen für den<br />

Ausdruck des ersten Arguments die folgenden Realisierungsmöglichkeiten 170 vor:<br />

- Bei Bezugssubstantiven, die Handlungen o<strong>der</strong> Ergebnisse bezeichnen (z.B. Gespräch,<br />

Verb<strong>in</strong>dung), an denen <strong>der</strong> Beteiligte den Mitvollziehenden bezeichnet, gibt es zwei<br />

Realisierungsmöglichkeiten:<br />

als Agentivergänzung, z.B. Gespräch des Vaters mit dem Sohn o<strong>der</strong>:<br />

als Objektivergänzung, z.B. Verb<strong>in</strong>dung des Flughafens mit dem Zentrum.<br />

Im ersten Fall handelt es sich um e<strong>in</strong>en Genitivus subiectivus, im zweiten um e<strong>in</strong>en<br />

Genitivus obiectivus.<br />

- Bei Bezugssubstantiven, die Vorgänge und Zustände bezeichnen (z.B. Begegnung,<br />

Verwandtschaft), an denen <strong>der</strong> Beteiligte den Mitvollziehenden bezeichnet, wird als<br />

Agentivergänzung realisiert, z.B. Begegnung des Vaters mit dem Sohn o<strong>der</strong>:<br />

Verwandtschaft <strong>der</strong> Frau mit ihren Kollegen.<br />

Die beiden Argumente ersche<strong>in</strong>en <strong>in</strong> dieser Struktur syntaktisch <strong>in</strong> verschiedener Form. Das<br />

erste Argument ist meistens e<strong>in</strong> Agens, das zweite e<strong>in</strong>e komitative Ergänzung. Die<br />

<strong>in</strong>haltspezifischen Argumente s<strong>in</strong>d vor allem Lebewesen und Institutionen. Diese [Mit+D]-<br />

Struktur <strong>von</strong> <strong>reziproken</strong> Prädikaten 171 wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachliteratur semantisch unterschiedlich<br />

gedeutet. Es gibt Autoren 172 , die betonen, dass die <strong>reziproken</strong> Prädikate nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

symmetrisch se<strong>in</strong> müssen. So bekommt das zweite Argument e<strong>in</strong>e selbstständige thematische<br />

Rolle, die als „Partner“ bezeichnet wird. Dieses Argument ist nach se<strong>in</strong>er Grundsemantik<br />

nicht symmetrisch, son<strong>der</strong>n nur kompatibel mit e<strong>in</strong>er symmetrischen Lesart. Während das<br />

erste Argument gemäß se<strong>in</strong>er thematischen Rolle immer e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Agens ist, hat das<br />

zweite Argument die thematische Rolle e<strong>in</strong>es Partners. Die thematische Rolle des Partners<br />

unterscheidet sich aber <strong>von</strong> <strong>der</strong> thematischen Rolle des Agens. Dem Partner fehlen zwei<br />

semantische Merkmale, worüber das agierende Subjekt notwendigerweise verfügt. Diese<br />

170 Vgl. Teubert (1979): 125ff.<br />

171 Zur Klasse <strong>von</strong> <strong>reziproken</strong> Prädikaten gehören die Prädikate, die zwei lexikalisch kodierte Argumente<br />

haben.<br />

172 Vgl. Rákosi (2005): dar<strong>in</strong> vs. Komlósy (1992 und 1994) und Alberti (1997), ferner: Siloni (2001) und<br />

Dimitriadis (2002).<br />

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