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Untersuchung von reziproken Strukturen valenter Substantive in der

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„relativen“ <strong>Substantive</strong>n genauer bestimmt werden. Absolute <strong>Substantive</strong> verfügen über ke<strong>in</strong>e<br />

Valenz, während die relativen <strong>Substantive</strong> zum<strong>in</strong>dest über semantische Valenz verfügen. Es<br />

ist aber nicht ausgeschlossen, dass e<strong>in</strong> und dasselbe Substantiv durchaus über e<strong>in</strong>e absolute<br />

und e<strong>in</strong>e relative Verwendungsweise verfügen kann. Relative <strong>Substantive</strong> s<strong>in</strong>d Valenzträger<br />

<strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne, dass sie e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Argumentstellen eröffnen. Da die Valenzrelation<br />

ARG grundlegend für die an<strong>der</strong>en Valenzrelationen wie FOSP, INSP und NOT 32 ist, kann<br />

man sagen, dass genau diejenigen <strong>Substantive</strong>, die Argumentstellen eröffnen, Valenzträger<br />

s<strong>in</strong>d. Die Grenze zwischen absoluten und relativen <strong>Substantive</strong>n ist aber ke<strong>in</strong>eswegs identisch<br />

mit <strong>der</strong> Grenze zwischen Nom<strong>in</strong>alisierungen und Nicht-Nom<strong>in</strong>alisierungen, d.h. es ist<br />

durchaus möglich, dass nicht-abgeleitete <strong>Substantive</strong> als Valenzträger fungieren können.<br />

Zu 5. Wie lassen sich die valenten <strong>Substantive</strong> klassifizieren<br />

Es gibt zahlreiche Klassifikationen <strong>von</strong> <strong>Substantive</strong>n, <strong>von</strong> denen Ergänzungen abhängen<br />

können. Um die Vielfalt und Komplexität <strong>von</strong> Klassifikationen überblicken zu können, stelle<br />

ich die E<strong>in</strong>teilung <strong>von</strong> Teubert (1979), Sandberg (1982), Helbig (1992), Eisenberg (1998) und<br />

Hölzner (2007) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er abgekürzten Form mit Beispielen dar.<br />

Teubert (1979: 86f.) ordnet die Menge <strong>der</strong> valenten <strong>Substantive</strong> 12 Substantivklassen zu:<br />

Substantivklasse Beispiel<br />

1. Handlungsbezeichnung <strong>der</strong> Kampf mit dem Gegner<br />

2. Vorgangsbezeichnung die Begegnung mit ihm<br />

3. Ergebnisbezeichnung me<strong>in</strong> Komplott mit Petra<br />

4. Zustandsbezeichnung se<strong>in</strong>e Ehe mit ihr<br />

5. Eigenschaftsbezeichnung die Härte des Metalls<br />

6. relationale Personenbezeichnung Peters Vater<br />

7. Täterbezeichnung <strong>der</strong> Teilnehmer an <strong>der</strong> Feier<br />

8. Kategorialbezeichnung das Problem <strong>der</strong> Krim<strong>in</strong>alität<br />

9. Maßbezeichnung e<strong>in</strong> Glas We<strong>in</strong><br />

10. Qualifizierende Mengenbezeichnung <strong>der</strong> Vorrat an Erdöl<br />

11. Motionsmittelbezeichnung die Straße nach Texas<br />

12. Benennbarer Begriff die Regierung Brandt<br />

32 An<strong>der</strong>s ist es bei den Verben (vgl. Jacobs 1986/1994a: 19): „Wenn e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>s zu E<strong>in</strong>s Zuordnung <strong>von</strong><br />

semantischen Rollen und syntaktischen Funktionen wirklich kriterial für Argumenthaftigkeit wäre, gölte also<br />

<strong>in</strong> „Luise wohnt <strong>in</strong> Passau“ nicht ARG (<strong>in</strong> Passau, wohnt).“<br />

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