Elektronisch überwachter Hausarrest - Fh-guestrow.de

Computer die gespeicherten Daten, ob die Abwesenheit des
Überwachten gerechtfertigt ist. Das ergibt sich aus dem Wochenplan,
den jeder Betroffene hat und in dem exakt festgelegt ist,
wann sich derjenige in seiner Wohnung aufzuhalten hat und wann
er abwesend sein muss, weil er z. B. bei der Arbeit ist, einen Termin
hat oder anderen Aktivitäten nachgeht. Wenn der Betroffene
versucht den Sender zu manipulieren oder sogar zu entfernen,
dann wird ein besonderes Signal an die zentrale Überwachungsstation
gesendet, die sofort Maßnahmen einleiten kann. 25
4.2 Das Passivsystem
Neben dem Aktivsystem kann auch alternativ das Passivsystem
(oder auch Programmiertes Kontaktsystem) verwendet werden. 26
Die Anwesenheit des Betroffenen in seiner Wohnung wird nur
stichprobenartig kontrolliert, indem der Überwachte zu festen, vereinbarten
oder zufällig durch den Computer ausgewählten Zeiten
angerufen wird. Mittels verschiedener Methoden (Bildtelefon,
Codeleser, Stimmenkontrolle) kann der Überwachte auf diese Anrufe
reagieren und seine Identität sowie Anwesenheit bestätigen. 27
4.3 Vergleich Aktiv- und Passivsystem
Gegenüber dem Aktivsystem muss der Arrestant bei der Variante
des Passivsystems keinen sichtbaren Sender tragen, wodurch
Stigmatisierungseffekte verhindert werden können. Allerdings
muss der Betroffene damit rechnen, zu jeder Tages- und Nachtzeit
25
Vgl.: Illert, Haike: Aspekte einer Implementierung des elektronisch überwachten
Hausarrests in das deutsche Recht. A. a. O., S. 8.
26
Vgl.: Hudy, Marc: Elektronisch überwachter Hausarrest. Befunde zur Zielgruppenplanung
und Probleme einer Implementierung in das deutsche
Sanktionensystem. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1999, S. 32.
27
Vgl.: Dahs, Hans: Im Banne der elektronischen Fußfessel. In: NJW, Heft
47/1999, S. 3470.
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