Elektronisch überwachter Hausarrest - Fh-guestrow.de

Im Ergebnis wurden im Hessischen Modellversuch nicht, wie er-
hofft, Kosten gespart. Wird der elektronisch überwachte Hausarrest
in Zukunft jedoch konsequent und in hoher Zahl angewandt,
können zum einen die Kosten für die Überwachung selbst sinken
und zum anderen würden dadurch Haftplätze eingespart. Solch
ein Abbau von Haftplätzen könnte sogar zu Schließungen von Abteilungen
führen und ebenfalls Entlastung im Finanzhaushalt brin-
gen. 139
Letztendlich ist zu bedenken, dass ein Einsatz des elektronisch
überwachten Hausarrestes zunächst hohe Fixkosten mit sich
bringt, die zusätzlich zu den laufenden Kosten, die aus dem stationären
Strafvollzug in Haftanstalten resultieren, dazukommen.
Erst wenn die Maßnahme längerfristig, im maximalem Umfang
genutzt wird und damit die Kosten für die Haftanstalten real gesenkt
werden könnten, ist mit wirtschaftlichen Vorteilen zu rechnen.
In diesem Fall könnten die Kosten für den elektronisch überwachten
Hausarrest gegenüber einem Haftplatz geringer ausfallen.
Da nur wenig geeignete Probanden für eine Anwendung des elektronisch
überwachten Hausarrestes zur Verfügung stehen, ist gegenwärtig
von keiner Kosteneffizienz, insbesondere nicht für
Mecklenburg-Vorpommern, auszugehen.
Wie Dahs es aber richtig beschreibt, "kann man bekanntlich Kosten
fast nach Belieben hinauf- oder hinunterrechnen". 140
Andererseits könnten die Kosten für die elektronische Hausüberwachung
geringer ausfallen, wenn man die vorhandene Technik
der Kollegen in Hessen mitbenutzen würde. Auf diese Weise
könnten die Kosten unter den Ländern aufgeteilt werden.
139 Vgl.: Ebenda, S. 199 ff.
140 Dahs, Hans: Im Banne der elektronischen Fußfessel. A. a. O., S. 3470.
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