Elektronisch überwachter Hausarrest - Fh-guestrow.de

abgebaut werden, indem die Freiheitsstrafe in den eigenen vier
Wänden verbüßt wird. Die Frage, ob Gefängnisse wirklich entlas-
tet werden, kann nur anhand von bisherigen Versuchsprojekten
geklärt werden.
In den USA bspw. erhoffte man sich ebenfalls durch den Einsatz
der elektronischen Fußfessel einen Rückgang der Inhaftiertenzahlen.
Dieser blieb jedoch aus, im Gegenteil die Zahlen der Gefängnisinsassen
stiegen sogar weiterhin an. Die Ursache dafür sah
man teilweise bei der Anwendung der neuen Maßnahme selbst.
Denn bei Verstößen gegen die Regeln des elektronisch überwachten
Hausarrestes wird mit Inhaftnahme gedroht. 131 Aus diesem
Grund müssen die Haftplätze von vornherein freigehalten werden,
um Drohungen dieser Art anschließend auch vollziehen zu können.
Zudem ist der elektronisch überwachte Hausarrest eher für eine
kleine Zielgruppe geeignet, sodass ein Abbau von Überbelegung
nur in geringem Maße stattfinden kann. Hier spielen natürlich zum
einen der Anwendungsbereich und zum anderen die Strafpolitik
der einzelnen Länder eine Rolle. In Schweden z. B., wo die elektronische
Kontrolle mit großem Erfolg eingesetzt wird, findet sie v.
a. Anwendung im Bereich der kurzen Freiheitsstrafe. In Deutschland
und den USA dagegen wird die kurze Freiheitsstrafe seltener
verhängt. 132
Aus aktuellen Berichten geht hervor, dass in Hessen insgesamt
mehr als 400 Probanden seit dem ersten Einsatz im Mai 2000 an
der Maßnahme teilgenommen haben. 133 Anfangs fand das Projekt
nur im Landgerichtsbezirk Frankfurt statt, mittlerweile ist es auf
131 Vgl.: Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe (BAG-S) e. V.:
Elektronisch überwachter Hausarrest. Alternative zum Strafvollzug?. A. a.
O., S. 7.
132 Vgl.: Ebenda, S. 8.
133 Vgl.: Werner, Uschi: Electronic Monitoring. Elektronische Fußfessel - Eine
Technik, die fesselt. A. a. O., S. 55.
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