Elektronisch überwachter Hausarrest - Fh-guestrow.de

die Kosten für Unterkunft und Ernährung selbst trägt. 135
Die BAG-S sieht die Kostenproblematik sehr skeptisch. Ihrer Ansicht
nach gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen
einer Kostenersparnis und der Reduzierung der Anzahl von Haftplätzen
aufgrund des Einsatzes des elektronisch überwachten
Hausarrestes. Wenn also die Belegungszahlen sinken, können
Justizvollzugsanstalten oder zumindest Abteilungen geschlossen
und Personal abgebaut werden. Eine Kostenreduzierung könnte
die Folge sein. 136
Zur Kostenfrage ist es sinnvoll erneut auf die Erfahrungen Hessens
zurückzugreifen.
Laut Mayer ist es schwierig die genauen Kosten darzulegen und
v. a. so aufzuarbeiten, dass sie mit den Kosten für eine Haft vergleichbar
sind.
Eine realistische Darstellung der Kosten für die Modellphase wird
durch die "spezifische Kostenstruktur eines Prototyps", wie der
Hessische Modellversuch es ist, beeinträchtigt. 137 Eine wirklichkeitsgetreue
Darlegung der Kosten ist demnach nur eingeschränkt
möglich.
Es ergaben sich u. a. folgende Kosten beim Modellprojekt in Hessen:
Anschaffungskosten für die Überwachungstechnik, Ausschreibungskosten,
Kosten für die Personalauswahl und die Renovierung
der Büros, Kosten der technischen Überwachung, Personalkosten,
Telefonkosten, Portokosten und Fahrtkosten. 138
135 Vgl.: Schlömer, Uwe: Der elektronisch überwachte Hausarrest. Eine Unter-
suchung der ausländischen Erfahrungen und der Anwendbarkeit in der
Bundesrepublik Deutschland. A. a. O., S. 82.
136 Vgl.: Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe (BAG-S) e. V.:
Elektronisch überwachter Hausarrest- Alternative zum Strafvollzug? A. a.
O., S. 10.
137 Vgl.: Mayer, Markus: Modellprojekt Elektronische Fußfessel. Studien zur
Erprobung einer umstrittenen Maßnahme. A. a. O., S. 207.
138 Vgl.: Ebenda, S. 197 ff.
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