Elektronisch überwachter Hausarrest - Fh-guestrow.de

1. Einführung, Ziele, Methoden und Methodenkritik
1.1 Einführung zum Thema
In unserer Gesellschaft gibt es Menschen, die gegen gesetzlich
festgelegte Normen verstoßen. Das Strafrechtssystem hält für diese
Fälle Sanktionen und Maßnahmen bereit, um diese Taten zu
„rächen“. Doch welchen Sinn und Zweck haben diese Strafen?
Alleiniger Zweck kann nicht nur die Bestrafung des Täters für begangenes
Übel nach dem Prinzip „Auge um Auge“ sein. Vielmehr
soll dem Straftäter der verursachte Schaden aufgezeigt und von
ihm verarbeitet werden, um die Einsicht in Bezug auf die Verfehlung
zu fördern. Schließlich ist auch das Verhindern erneuter
Straftaten durch den Täter selbst sowie die Abschreckung der Gesellschaft
ein unabdingbares Ziel. Der Täter soll nicht erst in die
Versuchung kommen, wieder straffällig zu werden. Hierfür ist eine
soziale Eingliederung in die Gesellschaft von besonderer Bedeutung.
Mit Hilfe von Resozialisierungsmaßnahmen soll der Schritt in
ein geordnetes Leben erleichtert werden. Das Strafrecht lässt es
zu auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, sodass der Einzelne
mittels für ihn geeigneter Maßnahmen sanktioniert wird. Nicht zu
vernachlässigen ist aber eine Schadenswiedergutmachung, um
letztendlich auch einen Ausgleich für den zugefügten Nachteil zu
schaffen. Die Sanktion soll nicht zuletzt auch eine bestrafende
Wirkung haben.
Den eben beschriebenen Forderungen könnte auch der elektronisch
überwachte Hausarrest gerecht werden, welcher aber bisher
noch nicht im deutschen Strafrechtssystem verankert ist. In einigen
Ländern ist er als eigenständige Strafe in der Rechtsordnung
integriert, in anderen gilt er als Strafvollzugsform. In Hessen wiederum
wird der elektronisch überwachte Hausarrest seit dem Jahr
2000 im Rahmen des geltenden Rechtes durchgeführt. Er wird
dort als Resozialisierungshilfe bezeichnet.
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