die vermeidbare katastrophe die ersten warnzeichen ... - Die Gazette
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Nach der Stu<strong>die</strong> einer Schweizer Unternehmensberatung<br />
vom März <strong>die</strong>ses Jahres liegt der CO 2 -Ausstoß<br />
„der Porsche-Sportwagen” bei 300 Gramm pro<br />
Kilometer ...<br />
... <strong>die</strong>se Aussage ist falsch. Unsere Sportwagen emittieren<br />
im Schnitt nicht mehr als 265 Gramm. Selbst,<br />
wenn Sie <strong>die</strong> Cayenne-Modelle mit einbeziehen,<br />
kommt Porsche auf einen durchschnittlichen CO 2 -<br />
Ausstoß von weniger als 290 Gramm.<br />
Dennoch bleibt ein Flottenwert von knapp 300<br />
Gramm CO 2 sehr hoch. Im Branchenvergleich<br />
nimmt Porsche damit eine Spitzenstellung ein. <strong>Die</strong><br />
Honda-Flotte beispielsweise emittiert nur halb so<br />
viel.<br />
Das mag ja sein. Nur ist <strong>die</strong>se Gegenüberstellung<br />
nicht redlich. Denn Porsche ist ein kleiner Nischenhersteller<br />
und kein Volumenhersteller. Wir bauen<br />
ausschließlich exklusive Sport- und Geländewagen.<br />
Auch <strong>die</strong> großen Automobilkonzerne bieten sportliche<br />
oder geländegängige Fahrzeuge an. Aber bei der<br />
Berechnung des Durchschnittswerts für <strong>die</strong> Gesamtflotte<br />
fallen <strong>die</strong>se Modelle kaum ins Gewicht, weil <strong>die</strong><br />
Hersteller sie mit ihren Millionen Kleinwagen statistisch<br />
verrechnen können. Uns ist das nicht möglich.<br />
Wir bauen zwar flotte Autos, haben aber keine Flotte.<br />
Wäre Porsche nicht unabhängig, sondern wie <strong>die</strong><br />
meisten unserer direkten Wettbewerber Tochtergesellschaft<br />
eines großen Konzerns, würde unser CO 2 -<br />
Wert noch nicht einmal gesondert ausgewiesen werden.<br />
Hier vergleicht man also Äpfel mit Birnen.<br />
Was wäre denn Ihrer Ansicht nach eine sinnvollere<br />
Bewertungsgrundlage?<br />
Wir müssen <strong>die</strong> Marktsegmente einzeln betrachten.<br />
<strong>Die</strong> entscheidende Frage lautet doch, wie viel CO 2<br />
beispielsweise der aktuelle Porsche 911 im direkten<br />
Vergleich mit einem ähnlich leistungsstarken Sportwagen<br />
des Wettbewerbs ausstößt. Und glauben Sie<br />
mir, Sie werden von dem Ergebnis überrascht sein.<br />
Was ihre Umwelteigenschaften betrifft, brauchen<br />
sich <strong>die</strong> Fahrzeuge von Porsche in ihren Segmenten<br />
vor den Produkten der Konkurrenz jedenfalls nicht zu<br />
verstecken, im Gegenteil. Das gilt für den 911 ge -<br />
nauso wie für den Boxster, den Cayman oder den<br />
Cayenne.<br />
Über <strong>die</strong> Freude am Fahren<br />
Nicht ohne mein Auto<br />
<strong>Die</strong> Auto-Industrie, meint der Ex-VW-Vorstand Daniel Goudevaert, „deckt nicht <strong>die</strong> Bedürfnisse der Kundschaft, sondern sie<br />
weckt Bedürfnisse, <strong>die</strong> sie durch das Angebot stillt“, besonders durch das lukrative Angebot klimaschädlicher größerer Wagen.<br />
Toyota hatte den Mut, ein kleines (und nicht gerade schönes) Auto auf den Markt zu bringen. <strong>Die</strong> deutsche Automobilindustrie<br />
aber ist umwelttechnisch nicht mehr Weltspitze, sondern muss jetzt eine Aufholjagd beginnen. <strong>Die</strong> Porsche AG, so ihr<br />
Vorstandsvorsitzender Wiedeking, ist mit dabei.<br />
Interview mit Dr. Wendelin Wiedeking<br />
Sollten <strong>die</strong> Automobilhersteller demnach verpflichtet<br />
werden, vor allem bei ihren Sport-, Gelände- und<br />
Oberklassefahrzeugen <strong>die</strong> CO 2 -Emissionen drastisch<br />
zu senken? Schließlich emittiert ein Kleinwagen<br />
nur etwa halb so viel Kohlendioxid wie beispielsweise<br />
der Porsche Cayenne.<br />
Auf unseren Straßen fahren aber viele Millionen<br />
Klein- und Mittelklassewagen und nur relativ<br />
wenige Cayenne. Das heißt, wenn wir <strong>die</strong> CO 2 -<br />
Emissionen des Pkw-Verkehrs insgesamt wirklich<br />
spürbar reduzieren wollen, dürfen wir uns dabei<br />
nicht allein auf <strong>die</strong> Premium-Segmente beschränken,<br />
sondern müssen auch in den Volumen-Segmenten<br />
ansetzen. Denn aufgrund der hohen Stückzahl<br />
liegt deren Anteil an den Emissionen um ein<br />
Mehrfaches über dem der Premium-Segmente. Alle<br />
heute zugelassenen Porsche-Fahrzeuge zusammen-