Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
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16 Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Die Forschungsarbeit von GRAF & GHIELMETTI (1986) untersucht den Zusammenhang<br />
zwischen der Beleuchtung <strong>und</strong> des Unfallgeschehens <strong>in</strong> <strong>Strassentunneln</strong>. Es wurde versucht, e<strong>in</strong>en<br />
Zusammenhang zwischen Beleuchtungsverhältnissen <strong>und</strong> Unfallbelastung nachzuweisen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en<br />
M<strong>in</strong>imalwert <strong>für</strong> das Leuchtdichteniveau aus der Sicht der Verkehrssicherheit zu def<strong>in</strong>ieren. Beides<br />
ist mit dem zur Verfügung stehenden Datenmaterial nicht gelungen. Zu e<strong>in</strong>er konkreteren Schlussfolgerung<br />
bezüglich Tunnelbeleuchtung gelangt WEISSERT (1994), wobei es e<strong>in</strong>zuschränken gilt,<br />
dass die Aussage an den Objekten das Kantons Zürich abgeleitet wurde. Sie stellt zusammenfassend<br />
fest, dass die Tunnelbeleuchtung e<strong>in</strong>er <strong>Autobahn</strong> <strong>und</strong> die Verkehrssicherheit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
engen Zusammenhang stehen. Die Untersuchung hält aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Versuches im Gubristtunnel<br />
weiter fest, dass bei e<strong>in</strong>er Abschaltung von 80 Prozent aller Lampen die Unfälle drastisch zunehmen.<br />
Die detaillierte österreichische Untersuchung von HOPFERWIESER & LUKASCHEK (1986)<br />
konnte im Bereich der <strong>in</strong> der Praxis üblichen Leuchtdichteunterschiede ke<strong>in</strong>e Abhängigkeiten zur<br />
Unfallbelastung feststellen. Für Durchfahrtsbeleuchtungen ersche<strong>in</strong>en bei normalen Verkehrsbed<strong>in</strong>gungen<br />
Absenkungen der Leuchtdichte bis <strong>in</strong> den Bereich von 1 bis 1.5 cd/m2 ohne <strong>Sicherheit</strong>se<strong>in</strong>busse<br />
möglich. Nationale <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationale Fachgremien gehen heute allerd<strong>in</strong>gs von e<strong>in</strong>em<br />
Bereich von 0.5 bis 0.6 cd/m2 aus. Die erforderlichen Leuchtdichteniveaus werden <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
diverser Parameter wie Geschw<strong>in</strong>digkeit, Verkehrsmenge etc. bestimmt.<br />
Aus wahrnehmungspsychologischer Sicht s<strong>in</strong>d bei SEYDEL (2001) <strong>in</strong>teressante Feststellungen<br />
aufgezeichnet. Er stellt fest, dass sich <strong>in</strong>folge der seitlichen Begrenzung des Strassenraumes die<br />
Blickführung <strong>in</strong> den Tunneln verändert. Der Blick wird weit nach vorne gerichtet, d. h. <strong>in</strong> den<br />
meisten Fällen wird das Tunnelende fokussiert. Dadurch entsteht bei den meisten Fahrern die Tendenz,<br />
weiter l<strong>in</strong>ks, also <strong>in</strong> der Mitte der Strasse zu fahren. Je höher die Geschw<strong>in</strong>digkeit, desto<br />
strassenmittiger wird gefahren <strong>und</strong> desto höher die Unfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit.<br />
LINDE (1999) me<strong>in</strong>t, dass aufgr<strong>und</strong> der Erkenntnisse des vorerwähnten Effektes Tunnel <strong>in</strong> Kurven<br />
<strong>und</strong>/oder mit leichten Steigungen gebaut werden sollten. Dadurch ist die Fixation auf das Tunnel-<br />
Ende erst sehr spät möglich <strong>und</strong> die Orientierung f<strong>in</strong>det mit Hilfe anderer Kennpunkte statt.<br />
Der Welt-Strassenverband hat sich der Tunnelproblematik im Detail angenommen<br />
(AICPR/PIARC, 1995). Das da<strong>für</strong> zuständige Komitee hat schon immer e<strong>in</strong>en Schwerpunkt auf die<br />
Tunnelsicherheit gesetzt <strong>und</strong> veröffentlichte verschiedene Statistiken über Pannenfälle, Unfälle <strong>und</strong><br />
Fahrzeugbrände. Nach ihren Beobachtungen sche<strong>in</strong>t die Anzahl Unfälle <strong>in</strong> Tunneln konstant zu<br />
bleiben. Die Unfallraten <strong>in</strong> Tunneln wurden h<strong>in</strong>sichtlich verschiedener Merkmale im Vergleich<br />
untersucht: