Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
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58 Diskussion <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />
VI. DISKUSSION UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />
1. Methodenkritik<br />
25 Anlagen mit e<strong>in</strong>er Tunnellänge kürzer als 200 m wurden nicht <strong>in</strong> das Untersuchungskollektiv<br />
mite<strong>in</strong>bezogen. Inhaltliche Aussagen im Rahmen dieser Forschungsarbeit beziehen sich also lediglich<br />
auf die Gesamtheit der Tunnelanlagen auf dem Nationalstrassennetz, welche länger als 200 m<br />
s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e separate Auswertung hat jedoch gezeigt, dass das Unfallgeschehen gerade <strong>in</strong> kurzen<br />
Tunnelanlagen (Unfallrate M=0.76) gegenüber demjenigen der längeren Anlagen (M=0.47) sowie<br />
der freien Strecke (M=0.47) erhöht ist. Auch die Verunfalltenrate ist <strong>in</strong> kurzen Tunnelanlagen gegenüber<br />
derjenigen <strong>in</strong> langen Anlagen <strong>und</strong> derjenigen auf freier Strecke erhöht (M=40.3 vs. M=<br />
17.8 vs. M=19.6). Die <strong>in</strong> der vorliegenden Studie ausgeschlossenen sehr kurzen Anlagen s<strong>in</strong>d -<br />
aufgr<strong>und</strong> ihrer höheren Unfallbelastung als problematisch zu betrachten, s<strong>in</strong>d aber nicht eigentliche<br />
Tunnelanlagen (z. B. Wildübergänge).<br />
Die Gegebenheiten <strong>in</strong> den untersuchten Tunnelanlagen wurde e<strong>in</strong>er Dokumentation des Ingenieurbüros<br />
Amste<strong>in</strong>+Walther AG entnommen. Diese Datengr<strong>und</strong>lage war jedoch unvollständig, so dass<br />
<strong>für</strong> die Auswertung e<strong>in</strong>zelner Tunnelmerkmale e<strong>in</strong>e lediglich reduzierte Stichprobe zur Verfügung<br />
stand. Die Leuchtdichte war beispielsweise nur bei 20 Prozent aller untersuchten Anlagen bekannt.<br />
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch die ger<strong>in</strong>ge Stichprobengrösse der E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>zelner<br />
Merkmale auf das Unfallgeschehen unentdeckt geblieben ist. Durch die Unvollständigkeit<br />
der Daten konnten im Rahmen der multivariaten Analysen nicht alle Tunnelmerkmale berücksichtigt<br />
werden, da dabei nur e<strong>in</strong> Fünftel der 126 Tunnelanlagen <strong>in</strong> der Auswertungsstichprobe verblieben<br />
wären. Deshalb wurden nur jene Merkmale multivariat analysiert, die sich im Rahmen der bivariaten<br />
Analysen als signifikant erwiesen haben.<br />
Es wäre wünschenswert gewesen, <strong>für</strong> 1-röhrige <strong>und</strong> 2-röhrige Anlagen separate Auswertungen<br />
durchzuführen; beispielsweise um die Auswirkungen der Fahrzeugdichte auf 1-spurigen im Vergleich<br />
zu jener auf 2-spurigen Fahrbahnen zu untersuchen. Diese Analysen konnten wegen e<strong>in</strong>er zu<br />
ger<strong>in</strong>gen Anzahl 1-röhriger Anlagen nicht durchgeführt werden.<br />
Die Auswirkung der Leuchtdichte (cd/m 2 ) auf das Unfallgeschehen konnte mit dem zu Verfügung<br />
stehenden Datenmaterial nicht adäquat überprüft werden. Da die Leuchtdichte im E<strong>in</strong>fahrts- <strong>und</strong><br />
Durchfahrtsbereich unterschiedlich ist, wäre es notwendig gewesen, die Unfälle <strong>in</strong>nerhalb der Tunnelanlage<br />
lokalisieren zu können. Nur so wäre e<strong>in</strong>e Zuordnung e<strong>in</strong>es Unfallereignisses zu der dort<br />
vorzuf<strong>in</strong>denden Leuchtdichte möglich gewesen. Zudem bleibt die Leuchtdichte zeitlich nicht konstant,<br />
sondern verändert sich zwischen Tag <strong>und</strong> Nacht. Für e<strong>in</strong>e adäquate Überprüfung der Bedeu-