Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Methodik 35<br />
5. Statistische Analyse<br />
Ziel der statistischen Analysen war zu untersuchen, ob bzw. <strong>in</strong>wieweit die erhobenen anlage- <strong>und</strong><br />
betriebstechnischen Merkmale das Unfallgeschehen bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Zu diesem Zweck wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt überprüft, ob signifikante Zusammenhänge<br />
zwischen den e<strong>in</strong>zelnen anlage- <strong>und</strong> betriebstechnischen Merkmalen <strong>und</strong> dem Unfallgeschehen<br />
bestehen.<br />
Zur Berechnung der bivariaten Zusammenhänge wurden Unfall- <strong>und</strong> Verunfalltenraten verwendet.<br />
Die Kenngrösse war somit nicht die Anzahl Unfälle bzw. Verunfallte per se, sondern die Anzahl<br />
Unfälle bzw. Verunfallte im Verhältnis zur Exposition. Die Operationalisierung des Unfall- <strong>und</strong><br />
Verunfalltengeschehen als Raten ist notwendig, da die Exposition e<strong>in</strong>e Störvariable darstellt, die<br />
durch Konf<strong>und</strong>ierungseffekte zu Sche<strong>in</strong>korrelationen führen kann. Das Analysieren des expositonsbere<strong>in</strong>igten<br />
Unfall- <strong>und</strong> Verunfalltengeschehen ermöglicht validere Aussagen.<br />
Diese bivariaten Zusammenhänge konnten trotz Intervallskalierung der Variablen nicht mittels<br />
Produkt-Moment-Korrelationen (Pearson-Korrelationen) berechnet werden, da die entsprechenden<br />
statistischen Voraussetzungen (bivariate Normalverteilung) nicht erfüllt waren. Stattdessen wurden<br />
Rangkorrelationen (Spearman-Korrelationen) berechnet.<br />
Diese mittels Korrelationsberechnungen ermittelten bivariaten Zusammenhänge stellen lediglich<br />
e<strong>in</strong>e Vorabklärung dar, die es erlaubt mögliche E<strong>in</strong>flüsse e<strong>in</strong>zelner Merkmale auf das Unfallgeschehen<br />
abzuschätzen. Gesicherte Erkenntnisse lassen sich nicht ableiten, da nicht ausgeschlossen<br />
werden kann, dass die gef<strong>und</strong>enen Zusammenhänge lediglich Sche<strong>in</strong>korrelationen s<strong>in</strong>d,<br />
die durch Drittvariablen verursacht werden. Deshalb wurden auf der Basis der bivariaten Ergebnisse<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Auswertungsschritt multivariate Analysen durchgeführt, wobei Anlage- <strong>und</strong><br />
Betriebsmerkmale als unabhängige Variablen (Prädiktoren) <strong>und</strong> das Unfallgeschehen als abhängige<br />
Variable (Kriterium) fungierten. Multivariate Analyseverfahren haben den Vorteil, dass die geme<strong>in</strong>samen<br />
Varianzen der unabhängigen Variablen berücksichtigt werden. Dadurch ist es e<strong>in</strong>erseits<br />
möglich präzisere Aussagen über die Auswirkung e<strong>in</strong>zelner Tunnelmerkmale zu machen <strong>und</strong> andererseits<br />
die komb<strong>in</strong>ierte Auswirkung mehrerer, geme<strong>in</strong>sam auftretender Merkmale abzuschätzen.<br />
Des Weiteren ermöglichen multivariate Verfahren Aussagen über die relativen E<strong>in</strong>flussstärken der<br />
verschiedenen Tunnelmerkmale.<br />
Im Gegensatz zu den bivariaten Analysen konnten die multivariaten Analysen nicht auf der Basis<br />
von expositionsbere<strong>in</strong>igten Raten durchgeführt werden. Hierzu wäre e<strong>in</strong>e multiple l<strong>in</strong>eare Regression<br />
notwendig gewesen. Dieses statistische Verfahren musste jedoch aus zwei Gründen verworfen<br />
werden: Zum e<strong>in</strong>en waren die statistischen Voraussetzungen (multivariate Normalverteilung) nicht