Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
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Resultate 53<br />
Tabelle 18:<br />
Ergebnis der Poisson-Regressionsanalyse zur Prädiktion der Unfälle <strong>in</strong> Tunnelanlagen (N = 63)<br />
Unabhängige Variablen Odds Ratio 1 95 %-Vertrauens<strong>in</strong>tervall 2<br />
Tunnellänge 2.15 1.90–2.44<br />
DTV 4.99 4.08–6.10<br />
Röhren 0.55 0.40–0.76<br />
schwerer Güterverkehr (%-Anteil am DTV) 1.12 0.87–1.45<br />
Bankettbreite 0.44 0.29–0.68<br />
1 Die Odds Ratios quantifizieren die Auswirkungen e<strong>in</strong>er Ausprägungserhöhung der unabhängigen Variablen um den<br />
Faktor e (≈ 2.72); das Odds Ratio der Variablen Röhren bezieht sich auf 2-röhrige Tunnelanlagen (im Vergleich zu 1röhrigen<br />
Anlagen)<br />
2 E<strong>in</strong> Odds Ratio ist statistisch signifikant, wenn das entsprechende Vertrauens<strong>in</strong>tervall den Wert 1 nicht be<strong>in</strong>haltet.<br />
Die fünf Prädiktoren können geme<strong>in</strong>sam 90 Prozent der Varianz der Unfälle <strong>in</strong> den untersuchten<br />
Tunnelanlagen erklären. Das heisst, die durch das Modell vorhergesagten Anzahl Unfälle stimmen<br />
sehr gut mit den tatsächlichen Werten übere<strong>in</strong>. Die hohe Varianzaufklärung muss jedoch relativiert<br />
werden, da sie zu e<strong>in</strong>em grossen Teil durch triviale Expositionseffekte bed<strong>in</strong>gt ist <strong>und</strong> nur zu e<strong>in</strong>em<br />
ger<strong>in</strong>gen Teil auf anlage- <strong>und</strong> betriebstechnische Tunnelmerkmale zurückzuführen ist. Dies hängt<br />
mit dem bereits erwähnten Sachverhalt zusammen, dass im Rahmen der mutlivariaten Analysen<br />
das Unfallgeschehen nicht durch expositionsbere<strong>in</strong>igte Raten sondern lediglich durch re<strong>in</strong>e Häufigkeiten<br />
abgebildet werden kann.<br />
Die ermittelten Odds Ratios der Variablen Länge <strong>und</strong> DTV unterscheiden sich signifikant vom<br />
Wert 2.72, welcher e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Expositionseffekt entspricht. Dies ist e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis, dass die ermittelten<br />
Wirkungen der Länge <strong>und</strong> des DTV auf das Verunfalltengeschehen nicht ausschliesslich<br />
expositionsbed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d, sondern durch zusätzliche Effekte mitbestimmt werden. Diese expositionsunabhängigen<br />
Effekte können bestimmt werden, <strong>in</strong>dem die <strong>in</strong> der Poisson-Regression ermittelten<br />
Odds Ratios der Länge <strong>und</strong> des DTV expositionsbere<strong>in</strong>igt werden. Die expositionsbere<strong>in</strong>igten<br />
Odds Ratios betragen <strong>für</strong> die Länge 0.57 (=|2.15-e|) <strong>und</strong> <strong>für</strong> den DTV 2.27 (=|4.99-e|).<br />
Das Odds Ratio von 0.57 <strong>für</strong> die Tunnellänge, bedeutet, dass bei längeren Tunnelanlagen e<strong>in</strong><br />
<strong>Sicherheit</strong>sgew<strong>in</strong>n zu beobachten ist: E<strong>in</strong>e Tunnelanlage die doppelt so lang wie e<strong>in</strong> Vergleichstunnel<br />
ist, weist e<strong>in</strong>e um 32 Prozent3 reduzierte Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit auf, dass es auf e<strong>in</strong>em gleich<br />
langen Streckenabschnitt zu e<strong>in</strong>em Unfall kommt. Die risikosenkende Wirkung der Tunnellänge<br />
zeigte sich bereits bei den bivariaten Ergebnissen.<br />
3 (1-e [ln(2) * ln(0.57)] )* 100