Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
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Zusammenfassung / Résumé / Riassunto / Abstract 71<br />
Die Tunnellänge hat sowohl auf das Unfall- als auch auf das Verunfalltenrisiko e<strong>in</strong>en<br />
signifikanten expositionsbere<strong>in</strong>igten E<strong>in</strong>fluss. Das heisst, <strong>in</strong> längeren Tunnelanlagen ist die<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, auf e<strong>in</strong>em gleich langen Streckenabschnitt e<strong>in</strong>en Unfall zu erleiden oder<br />
verletzt zu werden, gegenüber kürzeren Anlagen reduziert. Wenn die Expositionseffekte der<br />
Länge <strong>in</strong> die Interpretation e<strong>in</strong>bezogen werden, kann folgender Schluss gezogen werden: In<br />
e<strong>in</strong>er Tunnelanlage, die doppelt so lang ist wie e<strong>in</strong> Vergleichstunnel, s<strong>in</strong>d nicht - wie allenfalls<br />
zu vermuten wäre - doppelt so viele Unfälle bzw. Verunfallte feststellbar, sondern die Unfallzahlen<br />
steigen lediglich um den Faktor 1.68 (=2-0.32) <strong>und</strong> die Verunfalltenzahlen um den<br />
Faktor 1.80 (=2-0.20).<br />
Die <strong>in</strong> Tabelle Z.1 dargestellten E<strong>in</strong>flüsse des DTV s<strong>in</strong>d expositionsbere<strong>in</strong>igt, was bedeutet,<br />
dass die berechneten Effekte auf die Verkehrsdichte zurückzuführen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e Zunahme der<br />
Verkehrsdichte erhöht das Kollisionsrisiko <strong>und</strong> das Risiko, dass es Verunfallte gibt. Anders<br />
formuliert bedeuten die Ergebnisse, dass e<strong>in</strong>e Erhöhung des DTV zu e<strong>in</strong>em überproportionalen<br />
Anstieg der Unfälle <strong>und</strong> Verunfallten führt. So hat e<strong>in</strong>e Verdoppelung des DTV nicht e<strong>in</strong>e Verdoppelung<br />
des Unfallgeschehens zur Folge, sondern führt zu e<strong>in</strong>er Erhöhung der Unfallzahlen<br />
um den Faktor 2.77 (=2+0.77) bzw. zu e<strong>in</strong>er Erhöhung der Verunfalltenzahlen um den Faktor<br />
2.38 (=2+0.38).<br />
Tunnelanlagen mit zwei Röhren weisen gegenüber 1-röhrigen Anlagen mit Gegenverkehr grob<br />
gesagt e<strong>in</strong> halb so hohes Unfall- <strong>und</strong> Verunfalltenrisiko auf. Dabei ist zu berücksichtigen, dass<br />
allfälliger Mehrverkehr negative Auswirkungen haben kann.<br />
Der Anteil an schwerem Güterverkehr am DTV hat lediglich auf das Verunfalltenrisiko, nicht<br />
aber auf das Unfallrisiko e<strong>in</strong>en marg<strong>in</strong>al signifikanten E<strong>in</strong>fluss. Dieser Unterschied weist <strong>in</strong> die<br />
Richtung, dass e<strong>in</strong> hoher Anteil schwerer Güterverkehr ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Unfallhäufigkeit<br />
hat, jedoch auf die Unfallschwere.<br />
Die Bankettbreite hat sich als signifikanter Unfallprädiktor gezeigt. Auf das Verunfalltengeschehen<br />
hat die Bankettbreite h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss. Diese Ergebnisse weisen <strong>in</strong> die Richtung,<br />
dass breite Bankette zwar die Unfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit, jedoch nicht die Unfallfolgen reduzieren<br />
können.<br />
Andere untersuchte Merkmale sche<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>fluss auf die Verkehrssicherheit <strong>in</strong><br />
Tunnelanlagen zu haben. Insbesondere s<strong>in</strong>d die Merkmale "signalisierte/zulässige Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit",<br />
"Kurvigkeit", "Längsneigung", "Banketthöhe", "Fahrstreifenbreite", "Raumhöhe" <strong>und</strong><br />
"Leuchtdichte" diesbezügliche nicht relevant.