18.10.2013 Aufrufe

Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...

Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...

Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64 Diskussion <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

2-röhrige Anlagen im Richtungsverkehr mit jeweils zwei Fahrspuren betrieben werden. Der<br />

Bef<strong>und</strong> zur Röhrigkeit des Tunnels kann damit erklärt werden, dass die Ausweichmöglichkeiten<br />

<strong>in</strong> kritischen Fahrsituationen bei 2-röhrigen Anlagen <strong>für</strong> den Fahrer oft grösser s<strong>in</strong>d als <strong>in</strong> 1-röhrigen<br />

Anlagen, wo pro Fahrtrichtung nur e<strong>in</strong> Fahrsteifen vorhanden ist. Zudem kann bei 1-röhrigen<br />

Anlagen durch die engeren Verhältnisse von e<strong>in</strong>er reduzierten Fehlertoleranz der Tunnelanlage<br />

ausgegangen werden. Diese erfordert e<strong>in</strong> präziseres Manövrieren – <strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>e erhöhte<br />

Lenkgenauigkeit. Im Falle e<strong>in</strong>es Fehlverhaltens s<strong>in</strong>d bei 1-röhrigen Anlagen Frontalkollisionen<br />

möglich, die meist zu Personenschäden führen.<br />

Der Anteil des schweren Güterverkehrs am DTV hat lediglich auf das Verunfalltenrisiko nicht<br />

aber auf das Unfallrisiko e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss. E<strong>in</strong> hoher Anteil des schweren Güterverkehrs hat also<br />

ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Unfallhäufigkeit, führt jedoch öfter zu Unfällen mit schweren Folgen.<br />

Dieser Bef<strong>und</strong> kann damit erklärt werden, dass bei e<strong>in</strong>em Unfall mit Beteiligung e<strong>in</strong>es schweren<br />

Fahrzeuges <strong>in</strong>folge der grossen Masse mehr Energie im Spiel ist. Die grosse Masse führt vor<br />

allem <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit der besonderen Bauart der schweren Güterkraftfahrzeuge (Leiterrahmen)<br />

zu vergleichsweise schwerwiegenden Folgen. E<strong>in</strong> zusätzliches Gefahrenpotential stellen<br />

die Transportgüter dar, die im Brandfall als Energiequelle fungieren. Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> des<br />

wachsenden Güterverkehrs muss diesem Ergebnis erhöhte Bedeutung zugeschrieben werden.<br />

Die Bankettbreite hat sich als signifikanter Unfallprädiktor gezeigt. Dieser Zusammenhang kann<br />

durch e<strong>in</strong>e ausländische Untersuchung zum Fahrverhalten untermauert werden: Wie die Studie<br />

der TNO TRAFFIC AND TRANSPORT (2002) anhand von Videobeobachtungen zeigt, ist der<br />

Abstand zur Tunnelwand e<strong>in</strong> Schlüsselfaktor der Tunnelsicherheit. In engen Tunnelanlagen mit<br />

baulich bed<strong>in</strong>gten kle<strong>in</strong>en Abständen zur Tunnelwand (kle<strong>in</strong>e Bankettbreite) tendiert der Automobilist<br />

dazu, sich eher im l<strong>in</strong>ken Teil se<strong>in</strong>es Fahrstreifens zu bewegen. Dieses Fahrverhalten<br />

führt sowohl bei 1-röhrigen als auch 2-röhrigen Tunneln zu e<strong>in</strong>er Erhöhung des Unfallrisikos.<br />

Im Gegensatz zum Unfallgeschehen sche<strong>in</strong>t das Verunfalltengeschehen nicht von der Bankettbreite<br />

abhängig zu se<strong>in</strong>. Dieser Bef<strong>und</strong> weist <strong>in</strong> die Richtung, dass breite Bankette zwar die Unfallwahrsche<strong>in</strong>lichkeit,<br />

jedoch nicht die Unfallfolgen reduzieren können.<br />

Ke<strong>in</strong>en statistisch signifikanten Zusammenhang mit den Unfallkenngrössen zeigten die folgenden<br />

Merkmale: Kurvigkeit, Längsneigung, Banketthöhe, Fahrstreifenbreite, Raumhöhe, zulässige<br />

Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit sowie Leuchtdichte.<br />

Es muss beachtet werden, dass e<strong>in</strong> nicht-signifikantes Resultat nicht bedeutet, dass das entsprechende<br />

Merkmal generell unbedeutend ist, sondern nur, dass das Merkmal im vorgef<strong>und</strong>enen Bereich<br />

ke<strong>in</strong>en unfallrelevanten E<strong>in</strong>fluss hat. Dementsprechend ist e<strong>in</strong>e beliebige Merkmalsveränderung<br />

ohne <strong>Sicherheit</strong>se<strong>in</strong>bussen nicht möglich. So bezieht sich beispielsweise das nicht-signifi-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!