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Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...

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Diskussion <strong>und</strong> Schlussfolgerungen 67<br />

Zur Beleuchtung <strong>in</strong> Tunnelanlagen können auf der Gr<strong>und</strong>lage der durchgeführten Unfallanalysen<br />

der vorliegenden Untersuchung ke<strong>in</strong>e konkreten Angaben gemacht werden. Aufgr<strong>und</strong> des Berichtes<br />

von WEISSERT (1994) kann aber gefolgert werden, dass e<strong>in</strong>e erhöhte Leuchtdichte eher unfallverm<strong>in</strong>dernd<br />

wirkt. Es kann empfohlen werden, die im Frühl<strong>in</strong>g 2004 überarbeiteten Leitsätze<br />

"Öffentliche Beleuchtung, Strassentunnel, -galerien <strong>und</strong> -unterführungen" der Schweizer Lichtgesellschaft<br />

(SLG) zu beachten.<br />

Für das untersuchte Merkmal Tunnellänge s<strong>in</strong>d Empfehlungen nicht s<strong>in</strong>nvoll, da sie von den jeweiligen<br />

situativen Gegebenheiten abhängig ist.<br />

Obwohl 2-röhrige Anlagen e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Unfall- <strong>und</strong> Verunfalltenrate als 1-röhrige Anlagen aufweisen,<br />

kann aus <strong>Sicherheit</strong>sgründen der nachträgliche Ausbau von heute 1-röhrigen zu 2-röhrigen<br />

Anlagen nicht empfohlen werden. E<strong>in</strong> solcher Ausbau zieht Veränderungen nach sich, die bei der<br />

Beurteilung der Massnahme berücksichtigt werden müssen. So muss von e<strong>in</strong>er Erhöhung des DTV<br />

ausgegangen werden, der den <strong>Sicherheit</strong>svorteil wieder aufheben kann.<br />

Die oben dargelegten Empfehlungen, welche auf der Basis der durchgeführten Unfallanalysen abgeleiteten<br />

wurden, s<strong>in</strong>d im Wesentlichen vorbeugende <strong>Sicherheit</strong>smassnahmen (primäre Prävention).<br />

Es ist festzuhalten, dass diese Empfehlungen nur e<strong>in</strong>en bestimmten Bereich möglicher Massnahmen<br />

abdecken <strong>und</strong> durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von <strong>Sicherheit</strong>smassnahmen ergänzt werden können,<br />

welche sich auf die Folgenm<strong>in</strong>derung (sek<strong>und</strong>äre <strong>und</strong> tertiäre Prävention) beziehen (wie beispielsweise<br />

Notrufstationen, Lautsprecher, Fluchtstollen <strong>und</strong> -räume, Brandmeldee<strong>in</strong>richtungen, Brandlüftung,<br />

Lösche<strong>in</strong>richtungen, Zugangsmöglichkeiten <strong>für</strong> Hilfskräfte usw.).<br />

Aber auch e<strong>in</strong> hoher Ausstattungsstandard der Tunnel<strong>in</strong>frastruktur mit Notfalle<strong>in</strong>richtungen bietet<br />

noch ke<strong>in</strong>e Gewähr <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e optimale Folgenm<strong>in</strong>imierung im Ereignisfall. Dies ist nur unter E<strong>in</strong>bezug<br />

der Verkehrsteilnehmer zu erreichen. Sie müssen im Ereignisfall über die Möglichkeiten zur<br />

Selbstrettung <strong>in</strong>formiert se<strong>in</strong>. Erstauswertungen e<strong>in</strong>er Befragungsstudie (SARTRE 3) haben ergeben,<br />

dass <strong>in</strong> der Schweiz über 40 Prozent der Befragten angeben, dass sie "nicht viel oder gar nicht"<br />

mit den Massnahmen vertraut s<strong>in</strong>d, welche im Falle e<strong>in</strong>es Ereignisses <strong>in</strong> Tunnelanlagen zu treffen<br />

s<strong>in</strong>d. Um die Selbstrettung zu optimieren s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits die vorhandenen Notfalle<strong>in</strong>richtungen gut<br />

erkennbar zu kennzeichnen <strong>und</strong> andererseits s<strong>in</strong>d korrekte Verhaltensweisen zur Selbstrettung <strong>in</strong><br />

Tunnelanlagen zu vermitteln. Letzteres ist im Rahmen der Neuausrichtung der theoretischen<br />

Führerprüfung vorgesehen. Die Fahrschulen haben das Thema <strong>in</strong> den <strong>für</strong> alle Neulenker obligatorischen<br />

Verkehrsk<strong>und</strong>ekurs aufgenommen. Die Information der Verkehrsteilnehmer kann auch<br />

durch Informationskampagnen, Publikationen <strong>in</strong> Medien, Faltblättern ausgeweitet werden.<br />

Abschliessend kann festgehalten werden, dass e<strong>in</strong>e optimale <strong>Sicherheit</strong> <strong>in</strong> Strassentunnel nur durch<br />

die Komb<strong>in</strong>ation von <strong>Sicherheit</strong>smassnahmen auf verschiedenen Ebenen zu realisieren ist. So muss

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