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Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...

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Diskussion <strong>und</strong> Schlussfolgerungen 63<br />

Pannenbuchten, nachleuchtende Anstriche usw. als kürzere, was wiederum e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Unfallereignisses hat. C) Es kann jedoch nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass der gef<strong>und</strong>ene Zusammenhang zwischen Tunnellänge <strong>und</strong> Unfallrisiko e<strong>in</strong> methodenbezogenes<br />

Artefakt ist. Dies wäre dann der Fall, wenn auf der E<strong>in</strong>fahrts- <strong>und</strong>/ oder<br />

Ausfahrtsstrecke im Vergleich zur Tunnel-Innenstrecke e<strong>in</strong>e Unfallhäufung vorhanden wäre.<br />

Unter dieser Annahme, hätten lange Tunnelanlagen unter anderem e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Unfallrate,<br />

weil der Anteil der risikoärmeren Innenstrecke grösser ist <strong>und</strong> somit bei der Berechnung der Unfallrate<br />

stärker <strong>in</strong>s Gewicht fiele als bei kurzen Tunnelanlagen. Es kann somit nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass alle Tunnelanlagen auf der Innenstrecke bzw. <strong>in</strong> den Endbereichen e<strong>in</strong><br />

gleich grosses Unfallrisiko aufweisen. Die getroffene Annahme, dass die Endbereiche der<br />

Tunnelanlagen im Vergleich zur Innenstrecke e<strong>in</strong> höheres Unfallrisiko aufweisen, konnte mit<br />

dem vorhandenen Datenmaterial nicht überprüft werden, da ke<strong>in</strong>e Angaben zum Unfallort vorlagen.<br />

E<strong>in</strong>e Unfallhäufung <strong>in</strong> den Endbereichen ersche<strong>in</strong>t aufgr<strong>und</strong> <strong>in</strong>haltlicher Überlegungen<br />

durchaus plausibel (siehe auch WEISSERT, 1994). So s<strong>in</strong>d die Anforderungen an die visuelle<br />

Wahrnehmung durch die notwendige Adaptation an die veränderten Lichtverhältnisse erhöht.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wird durch die abrupte Umgebungsveränderung e<strong>in</strong>e gewisse Dynamik im Fahrverhalten<br />

<strong>in</strong>duziert (Geschw<strong>in</strong>digkeitsreduktion, strassenmittigeres Fahren, Abstandsreduktion).<br />

Zudem können kurzzeitige Ablenkungen entstehen, wie beispielsweise durch das Auf- oder -<br />

Absetzen der Sonnenbrille, das Neue<strong>in</strong>stellen e<strong>in</strong>es schlecht empfangenen Radiosenders beim<br />

Tunnele<strong>in</strong>tritt, das Trocknen von beschlagenen Scheiben, das E<strong>in</strong>- oder Ausschalten der<br />

Scheibenwischer, Fahrzeugbeleuchtung <strong>und</strong> der Umluftfunktion der Belüftung. Auch wenn die<br />

aufgeführten Punkte <strong>für</strong> sich alle<strong>in</strong>e unproblematisch s<strong>in</strong>d, kann e<strong>in</strong> gehäuftes zeitliches Zusammentreffen<br />

mehrerer E<strong>in</strong>zelfaktoren die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Unfalles erhöhen.<br />

In Rahmen der durchgeführten statistischen Analysen zeigte auch die Verkehrsdichte e<strong>in</strong>en<br />

signifikanten E<strong>in</strong>fluss auf das Unfall- <strong>und</strong> Verunfalltengeschehen. E<strong>in</strong>e Erhöhung der Verkehrsdichte<br />

erhöht das Kollisionsrisiko <strong>und</strong> das Risiko, dass es zu Verunfallten kommt. Dieser Zusammenhang<br />

kann mit Ergebnissen der Studie von LINDENMANN (2000) zum Unfallgeschehen<br />

auf stark belasteten <strong>Autobahn</strong>en untermauert werden: Der Autor hat herausgef<strong>und</strong>en, dass<br />

mit zunehmender Verkehrsmenge der Anteil kle<strong>in</strong>er Zeitlücken stark ansteigt. Zeitlücken kle<strong>in</strong>er<br />

als zwei Sek<strong>und</strong>en stellen dabei gr<strong>und</strong>sätzlich e<strong>in</strong> <strong>Sicherheit</strong>sproblem dar, da die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

von Auffahrkollisionen sehr gross ist. Mit zunehmender Verkehrsmenge nimmt<br />

zudem auch die Zahl der Fahrstreifenwechsel zu, welche ihrerseits e<strong>in</strong> gewisses Unfallpotential<br />

<strong>in</strong> sich bergen.<br />

Tunnelanlagen mit zwei Röhren haben gegenüber 1-röhrigen Anlagen sowohl e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eres Unfall-<br />

als auch Verunfalltenrisiko. Um diesen Bef<strong>und</strong> angemessen deuten zu können, muss -<br />

bedacht werden, dass 1-röhrige Tunnelanlagen im Gegenverkehr mit jeweils e<strong>in</strong>er Fahrspur <strong>und</strong>

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