Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Anlass <strong>und</strong> Ziel der Studie 3<br />
I. ANLASS UND ZIEL DER STUDIE<br />
1. Die Problematik <strong>in</strong> der Schweiz<br />
<strong>Autobahn</strong>en <strong>und</strong> Autostrassen gehören zu den sichersten Strassenarten. Bezogen auf die Fahrleistungen<br />
ereignen sich auf diesen Strassen weniger Unfälle, <strong>und</strong> es werden weniger Personen<br />
verletzt <strong>und</strong> getötet als auf Ausserorts- bzw. auf Innerortsstrassen. Trotzdem wurden auf <strong>Autobahn</strong>en<br />
<strong>und</strong> Autostrassen seit 1992 durchschnittlich pro Jahr 2'700 Personen verletzt <strong>und</strong> mehr als<br />
90 Personen getötet. Seit 1974 hat die Zahl der Unfälle <strong>und</strong> Verunfallten1 kont<strong>in</strong>uierlich zugenommen.<br />
Unter Berücksichtigung der stark gewachsenen Verkehrsleistung hat sich das Unfallgeschehen,<br />
ausgedrückt <strong>in</strong> Unfall- <strong>und</strong> Verunfalltenraten, jedoch stabilisiert (DIETRICH,<br />
LINDENMANN & CHABOT-ZHANG, 1998).<br />
Waren die <strong>Autobahn</strong>- <strong>und</strong> Autostrassentunnel Ende der 80er-Jahre noch deutlich sicherer als die<br />
offenen Strecken (THOMA, 1989), so haben sich die Verunfalltenraten <strong>und</strong> die Unfallschwere bis<br />
heute zwar angenähert, die Unfallraten h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tunneln immer noch deutlich tiefer<br />
(Tabelle 1). In den letzten Jahren wurden durchschnittlich pro Jahr bei mehr als 600 Tunnel-<br />
Unfällen r<strong>und</strong> 280 Personen verletzt <strong>und</strong> etwa 8 getötet.<br />
Tabelle 1:<br />
Unfall-, Verunfalltenraten <strong>und</strong> Unfallschwere auf dem Nationalstrassennetz, 1992–1999 (bfu)<br />
Unfallrate 1999<br />
(Unfälle pro 1 Mio. km)<br />
Verunfalltenrate 1999<br />
(Verunfallte pro 100 Mio. km)<br />
Unfallschwere 1992–2002<br />
(Getötete pro 100 Verunfallte)<br />
Total Freie Strecke Tunnel<br />
0.46 0.47 0.35<br />
19.6 19.6 19.8<br />
2.7 2.7 2.8<br />
Mit den Katastrophen im Montblanc- <strong>und</strong> im Tauerntunnel rückte die Frage der <strong>Sicherheit</strong> von<br />
<strong>Strassentunneln</strong> <strong>in</strong>s Interesse der Bevölkerung. Forderungen nach richtungsgetrennten Tunneln,<br />
elektronischen Verkehrssteuerungen, Brandmeldeanlagen usw. wurden vermehrt gestellt. Als Reaktion<br />
darauf setzte das Departement <strong>für</strong> Umwelt, Verkehr, Energie <strong>und</strong> Kommunikation (UVEK)<br />
e<strong>in</strong>e Task Force unter der Leitung des B<strong>und</strong>esamts <strong>für</strong> Strassen (ASTRA) e<strong>in</strong>, mit dem Ziel, die<br />
<strong>Sicherheit</strong> der Tunnel <strong>in</strong> der Schweiz zu beurteilen. Die Arbeiten der Task Force endeten mit dem<br />
1 Verletzte <strong>und</strong> Getötete