Sicherheit in Autobahn- und Strassentunneln - Fonds für ...
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66 Diskussion <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />
3. Empfehlungen <strong>für</strong> den Bau <strong>und</strong> Betrieb von Tunnelanlagen<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich muss vorausgeschickt werden, dass aus objektiver Sicht das Unfallgeschehen <strong>in</strong><br />
Tunnelanlagen ke<strong>in</strong>en Unfallschwerpunkt darstellt <strong>und</strong> der Ausbaustandard als gut bezeichnet<br />
werden kann. Es ist aber wichtig, Tunnelanlagen so zu bauen, sanieren <strong>und</strong> betreiben, dass e<strong>in</strong><br />
optimales <strong>Sicherheit</strong>sniveau gewährleistet werden kann. Es ist e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Optimierung der<br />
<strong>Sicherheit</strong>sausstattungen <strong>in</strong> Tunnelanlagen anzustreben.<br />
In Ergänzung zu den von der Tunnel Task Torce vorgeschlagenen Massnahmen können auf der<br />
Basis der durchgeführten Unfallanalysen folgende Empfehlungen abgegeben werden (Tabelle 21):<br />
Tabelle 21:<br />
Bedeutsame Probleme <strong>für</strong> das Unfall- resp. Verunfalltengeschehen <strong>und</strong> Empfehlungen zu deren Lösung<br />
Problembereich Erläuterung Empfehlung<br />
Selbstunfälle/ Spurhalten<br />
Stehen gebliebene<br />
Fahrzeuge<br />
DTV/ Auffahrunfälle/<br />
Abstandsverhalten<br />
Schwerer Güterfahrzeuge<br />
Hoher Anteil von Selbstunfällen <strong>in</strong><br />
Form von Kollisionen mit dem Bankett<br />
<strong>und</strong> anschliessender Gefährdung des<br />
Nachfolgeverkehrs bzw. des<br />
entgegenkommenden Verkehrs<br />
Gefährdung des Nachfolgeverkehrs<br />
bzw. des entgegenkommenden Verkehrs<br />
durch stehen gebliebene Fahrzeuge<br />
<strong>in</strong>folge Pannen/ Selbstunfälle<br />
häufige Auffahrkollisionen durch mangelhaftes<br />
Abstandsverhalten <strong>in</strong>sbesondere<br />
bei hohem Verkehrsaufkommen<br />
Erhöhtes Risiko von Personenschäden<br />
<strong>in</strong>folge des hohen Energiepotentials<br />
von schweren Güterfahrzeugen durch<br />
die grossen Massen <strong>und</strong> brennbaren<br />
Transportgüter<br />
Bankett Häufigere Unfälle bei ger<strong>in</strong>ger Bankettbreite<br />
durch die Tendenz strassenmittig<br />
zu fahren<br />
• Optische Spurführungshilfen durch<br />
Markierungsleuchten oder Reflektoren<br />
auf dem Bankett<br />
• Orientierungshilfe durch helle <strong>und</strong> nachleuchtende<br />
Tunnelwände<br />
• Falls ke<strong>in</strong>e Pannenstreifen vorhanden:<br />
Abstandsstreifen mit "tönender" Markierung<br />
• Pannenbuchten/ Pannenstreifen<br />
• Automatische Detektion von Störungen<br />
im Verkehrsablauf <strong>und</strong> E<strong>in</strong>leitung von<br />
spezifischen <strong>Sicherheit</strong>smassnahmen<br />
wie Reduktion der signalisierten<br />
Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />
Fahrbahnsperrung<br />
• Wiederholte Informationskampagne zur<br />
Zwei–Sek<strong>und</strong>en-Abstandsregel vor dem<br />
Tunnelportal<br />
• Überwachung des <strong>Sicherheit</strong>sabstandes<br />
<strong>und</strong> der Geschw<strong>in</strong>digkeit durch Induktionsschleifen<br />
oder Videodetektion<br />
• Verkehrsmanagement zur Vermeidung<br />
von Staus im Tunnel<br />
• Plafonieren der Menge schwerer Güterfahrzeuge,<br />
wo möglich reduzieren, z. B.<br />
Tropfensystem <strong>in</strong> 1-röhrigen Anlagen<br />
• Überholverbot <strong>für</strong> schwere Güterfahrzeuge<br />
<strong>in</strong> zweispurigen Tunnelanlagen<br />
• Spezifische <strong>Sicherheit</strong>smassnahmen <strong>für</strong><br />
Gefahrguttransporten (z. B. nur nach<br />
Anmeldung <strong>und</strong> <strong>in</strong> Begleitung bzw. nur<br />
<strong>in</strong> verkehrsarmen Zeiten)<br />
• Bankettbreite, die grösser als der momentane<br />
Normwert von 1m ist (e<strong>in</strong>e<br />
nachträgliche Verbreiterung der Bankette<br />
auf Kosten der Fahrbahnbreite ist<br />
nicht ratsam)