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Forschungsbericht 2010 - ZfP Südwürttemberg

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Hintergrund<br />

2. Forschungsprojekte<br />

2.1 Klinisch Biologisch-Psychiatrische Forschung<br />

(Leitung Prof. Dr. Wolfgang P. Kaschka)<br />

Evozierte Herzratenverlangsamung als Suizidrisiko-Marker bei<br />

Depression und anderen psychiatrischen Erkrankungen<br />

Beteiligte: Jürgen Steyer, Martin Jandl<br />

In unseren vorangegangenen Studien, die mit dem Ziel durchgeführt wurden,<br />

bei depressiven Patienten biologische Suizidrisiko-Marker zu finden, zeigten<br />

sich psycho- und neurophysiologische Unterschiede zwischen Patienten mit<br />

und ohne Suizidversuch in ihrer Vorgeschichte: Die Elektrodermale Aktivität<br />

(EDA) und die P300-Komponente des akustisch evozierten Potentials (AEP)<br />

im Elektroenzephalogramm (EEG), welche beide als Indikatoren der Orientierungsreaktion<br />

(OR) gelten, zeigten eine schnellere Habituation in Patientengruppen<br />

mit einem ernsten Suizidversuch in der Anamnese als in solchen ohne<br />

Suizidversuch. Die kurzzeitige Verlangsamung der Herzrate als Reaktion auf<br />

unerwartete sensorische Reize gilt ebenfalls als Indikator der OR. In einer<br />

laufenden Studie untersuchen wir nun, ob sich analoge Unterschiede wie in<br />

der EDA und dem AEP zwischen Patientengruppen mit und ohne Suizidversuch<br />

auch in diesem, mit relativ einfachen Mitteln zu bestimmenden Parameter<br />

finden lassen. Hierzu wird Patienten per Kopfhörer eine Serie von einfachen<br />

Tonreizen dargeboten, während gleichzeitig ein einkanaliges Elektrokardiogramm<br />

(EKG) zur Ermittlung der Herzfrequenz abgeleitet wird. Durch den<br />

Vergleich der Herzfrequenzen während einer Baseline mit denjenigen während<br />

einer 5-sekündigen, dem Reiz folgenden Epoche, wird die evozierte<br />

Herzratenverlangsamung ermittelt, durch den Vergleich dieser Differenzen<br />

zwischen dem ersten und dem zweiten Teil der Reizserie die Ausprägung der<br />

Habituation. Mit diesem Paradigma werden sowohl Patienten mit Depression<br />

als auch solche mit anderen psychiatrischen Diagnosen untersucht.<br />

Neurobiologie zielgerichteten Verhaltens bei der Wasserschnecke<br />

Marisa cornuarietis<br />

Beteiligte: Steve Hodgkinson, Wolfgang P. Kaschka<br />

Zielgerichtetes Verhalten wie Nahrungssuche, Vermeidung von Schädigungen/<br />

Verletzungen sowie das Reproduktionsverhalten findet sich bei allen Spezies<br />

des Tierreichs. Während derartige Verhaltensweisen als Teil des „normalen“<br />

15 <strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong>

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