Forschungsbericht 2010 - ZfP Südwürttemberg
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Projektpartner<br />
Aktueller Stand<br />
Hintergrund<br />
Zielsetzung<br />
Methodik<br />
Hans Joachim Salize, ZI Mannheim (Studienleitung), Michael Franz, Klinik für<br />
Psychiatrie und Psychotherapie Merxhausen<br />
Studie in <strong>2010</strong> abgeschlossen.<br />
Sucht im Alter: Früherkennung und Frühintervention im Setting<br />
der ambulanten Altenhilfe, stationäre Alten- und Pflegeheime und<br />
somatischen Kliniken<br />
Beteiligte: Anke Tolzin, Anne Röhm, Frank Schwärzler, Günter Braun (BruderhausDiakonie),<br />
Barbara Steiner (BruderhausDiakonie), Gerhard Längle<br />
Auf der Seite der Pat. ist festzustellen, dass insbesondere bei pflegebedürf-<br />
tigen Patienten die Verschreibung von psychotropen Medikamenten oft eine<br />
spezifische Eigendynamik entwickelt, die Verordnung von Benzodiazepinen in<br />
der Altersgruppe der 40 bis unter 70 Jährigen kontinuierlich ansteigt und die<br />
Morbiditäts- und Mortalitätsrisiken im Zusammenhang mit alkoholinduzierten<br />
Erkrankungen unterschätzt werden.<br />
Auf der Seite der Versorgung zeigt sich, dass nur ca. 10% der Suchtkranken<br />
durch das traditionelle Suchthilfesystem (PSBen, Fachkliniken, Psychiatrische<br />
Krankenhäuser) erreicht werden. Von den verbleibenden 90% befindet<br />
sich ein weitaus größerer Teil im System der medizinischen Primärversorgung<br />
(Krankenhäuser u.a.) und im System der psychosozialen/psychiatrischen Basisversorgung<br />
(Heime, gesetzliche Betreuer u.a.) und ist im Sinne der Suchtkrankenbehandlung<br />
unterversorgt. In nicht dafür vorbereiteten Versorgungsstrukturen<br />
werden suchtkranke Menschen oft unzureichend versorgt und<br />
häufig als „Störfaktoren“ empfunden.<br />
Das Projekt zielt darauf ab mehr suchtkranke ältere Menschen zu erreichen.<br />
Durch Früherkennungsmaßnahmen werden weitere Schäden bei den Betroffenen<br />
und zusätzliche Probleme in der Pflege bzw. der Akutbehandlung vermieden.<br />
Die Folgewirkungen von Suchterkrankungen im Alter sollen erkannt<br />
werden.<br />
Hierzu sollen die Teams in der Altenpflege und im somatischen Krankenhaus,<br />
niedergelassene Ärzte und deren Mitarbeiter bei der Versorgung suchtkranker<br />
alter Patienten unterstützt werden.<br />
Im Rahmen der geplanten Schulungsmaßnahmen wird den Fach- und Pflegekräften<br />
in der ambulanten, teilstationären und stationären Altenhilfe sowie<br />
den Mitarbeitern der Stationsteams in den Kliniken eine suchtspezifische Weiterbildung<br />
geboten.<br />
77 <strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong>