Forschungsbericht 2010 - ZfP Südwürttemberg

Studentisches
Blockpraktikum
in Weissenau:
Anhaltend erfolgreich
Wahlfächer
1. Lehre
In der Lehre und Ausbildung der Medizinstudenten war das ZfP Südwürttem-
berg im Jahre 2010 erneut sehr engagiert und erfolgreich. Der Kern ist weiter-
hin das 2-wöchige Blockpraktikum, das für Studenten des 8. und 9. Semesters
der Universität Ulm im Sommer- und Wintersemester in Weissenau für jeweils
zwei Wochen stattfindet. In den letzten Jahren fand angesichts der Tatsache,
dass die zentrale Vorlesung in Ulm bereits vor dem Praktikum stattfindet und
viele Themen abdeckt, ein konsequenter Umbau des Praktikums weg von reinen
Vorlesungen hin zu immer mehr Kleingruppenunterricht und praktischen
Übungen statt. Insbesondere das Explorieren von Schauspielerpatienten konnte
als Pflichtveranstaltung für alle Studenten ausgeweitet werden. Hierdurch
kann den Studenten die Möglichkeit geboten werden, mit akutpsychiatrischen
Situationen, wie sie im klinischen und ambulanten Alltag auch außerhalb der
Psychiatrie anzutreffen sind, Erfahrungen zu sammeln und einzuüben.
Unter sämtlichen klinischen Praktika der Universität genießen unsere Veranstaltungen
unverändert einen sehr hohen Beliebtheitsgrad, die Anmeldelisten
für das Weissenauer Praktikum sind stets nach wenigen Stunden ausgebucht.
Dies ist insofern besonders bemerkenswert als Weissenau von Ulm aus gesehen
ein entferntes peripheres Angebot ist und das Interesse vieler eher medizintechnologisch
ausgerichteter MedizinstudentInnen am Fach Psychiatrie
und Psychotherapie primär eher nachrangig ist. Dieser Erfolg in der Lehre
wird dadurch ermöglicht, dass praktisch sämtliche Ärzte und Psychologen in
Weissenau in irgendeiner Form an der Lehre beteiligt sind, zumeist mit Lehrveranstaltungen
in Kleingruppen, für deren Durchführung sie genaue Verfahrensanleitungen
erhalten und die sie engagiert wahrnehmen.
Zusätzlich zum Blockpraktikum werden in Weissenau die zwei Wahlfächer
„Psychotherapie in der Psychiatrie“ und „vertiefende Aspekte der klinischen
Psychiatrie“ mit jeweils 14 Pflichtstunden angeboten, die parallel zum Praktikum
absolviert werden können. Auch hier hat sich die Mischung von einzelnen
Vorlesungen mit sehr vielen parallel angebotenen Veranstaltungen in Kleingruppen
sehr bewährt. Die Angebote reichen von der Teilnahme an Chefarztvisiten
und Konsilen bis zu psychotherapeutischen Selbsterfahrungsübungen
in der Kleingruppe. Mittlerweile besteht für die Studenten durch das vielfältige
Exkursionsangebot auch die Möglichkeit, Versorgungsstrukturen kennen
zu lernen, die weit über den stationären Rahmen hinausgehen, z.B. die Gemeindepsychiatrischen
Zentren. Ein weiteres Wahlfach, „Gemeindepsychiatrie
und psychiatrische Rehabilitation“, wird von Dr. Borbé in Zusammenarbeit
mit Prof. Dr. Brieger (Kempten) und Priv.-Doz. Dr. Kilian (Günzburg) in Ulm
durchgeführt.
8 Forschungsbericht 2010