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Forschungsbericht 2010 - ZfP Südwürttemberg

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Kurzbezeichnung:<br />

EUROPA 3<br />

chiatrische Fachbücher; Diversifizierung von psychotherapeutischen Verfahren<br />

und neue Formen der Patientenversorgung; Einfluss der Antipsychiatrie<br />

auf wissenschaftliche Diskussionen; der erzwungene oder geplante Hungertod<br />

von psychisch kranken Patienten während des Krieges. Jedes dieser Themen<br />

wird aus einer prinzipiell vergleichenden und transnationalen Perspektive angegangen.<br />

Das bedeutet, dass man kein Lippenbekenntnis zu einer vergleichenden<br />

Methodologie ablegt, indem man einfach die Auswahl von Kapiteln<br />

über verschiedene Länder in einem Band unter dem Namen „komparativ“ kollationiert.<br />

Das vergleichende Element stellt einen wesentlichen Bestandteil<br />

jedes einzelnen Kapitels dar. Dadurch wird sich der Vergleich von speziellen<br />

Themen, die in verschiedenen Kapiteln hervorgehoben werden, für die Leser<br />

erübrigen.<br />

Wissenstransfer und Kulturpolitik in deutsch-türkischer Perspektive,<br />

ca. 1920-1950<br />

Beteiligte: Thomas Müller; N. N.<br />

Kooperationspartner: Univ.-Doz. PD Dr. phil. Arýn Namal, Abteilung für Ethik<br />

und Geschichte der Medizin, Medizinische Fakultät Istanbul der Universität<br />

Istanbul<br />

Die Forschungskooperation zwischen der Abteilung für Geschichte und Ethik<br />

in der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Istanbul und dem<br />

Forschungsbereich bezieht sich auf die Geschichte der Migration deutschsprachiger<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Türkei, sowie dem<br />

hiermit einhergehenden Wissenstransfer und dem Aufbau bilateraler Beziehungen<br />

zwischen diesen Staaten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Berufsgruppe<br />

der Ärztinnen und Ärzte, ist jedoch nicht streng auf diese begrenzt. Andere<br />

akademische Felder wiesen für den Wissens- und Wissenschaftstransfer zwischen<br />

diesen beiden Staaten ebenfalls eine hohe Relevanz auf. Interdisziplinäre<br />

Überschneidungen in Bezug auf den medizinischen und andere wissenschaftliche<br />

Bereiche ergaben sich aus biographischen und infrastrukturellen<br />

Gründen. Einen quantitativ bedeutsamen Anteil dieser Immigranten in die<br />

Türkei stellen diejenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dar, deren<br />

Emigration aus dem deutschsprachigen Raum erzwungen war bzw. bei<br />

der es sich um eine Flucht, nicht jedoch eine geplante Migration handelte.<br />

Dies betraf wesentlich jüdische und/oder politisch verfolgte Wissenschaftler<br />

in den 1930er und 1940er Jahren. Aus nahe liegenden Gründen steht in Bezug<br />

auf dieses Projekt aus türkischer Perspektive und in zeitlicher Hinsicht die<br />

Phase des Aufbaus eines säkularen Staates unter Kemal Atatürk im Zentrum<br />

der Aufmerksamkeit.<br />

46 <strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong>

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