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Forschungsbericht 2010 - ZfP Südwürttemberg

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Einleitung<br />

Methode<br />

Ergebnisse<br />

Aktueller Stand<br />

Prädiktoren von Zwangsmaßnahmen: Eine Mehrebeneanalyse<br />

Beteiligte: Erich Flammer, Frank Eisele, Tilman Steinert, Jan Bergk<br />

Zwangsmaßnahmen wie Fixierung oder Isolierung stellen einen schwerwie-<br />

genden Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Patienten dar und können<br />

gravierende Folgewirkungen für die Betroffenen haben. Die Identifizierung<br />

von Risikogruppen und das Risiko erhöhenden Begleitumständen stellt eine<br />

Voraussetzung zur Verhinderung von Zwangsmaßnahmen dar. Es sollte geprüft<br />

werden, welche Prädiktoren zur Vorhersage des Risikos einer Zwangsmaßnahme<br />

sowie zur Vorhersage der Dauer von Zwangsmaßnahmen geeignet sind.<br />

Aus allen abgeschlossenen stationären Aufnahmen des Jahres 2007 aus drei<br />

psychiatrischen Kliniken wurde für jeden Patient die erste Aufnahme zur Analyse<br />

herangezogen. Die Datenerhebung erfolgte EDV-gestützt mittels routinemäßiger<br />

Basisdokumentation.<br />

Da die Daten eine Mehrebenenstruktur mit den Ebenen „Fall“, „Patient“ und<br />

„Station“ auf-wiesen, wurden hierarchische lineare Modelle angepasst. Aufgenommene<br />

Variablen waren auf Stationsebene Anzahl Aufnahmen pro Station,<br />

Anzahl der Patienten mit aggressivem Verhalten (erfasst mit SOAS-R)<br />

pro Station, auf Patienten- bzw. Fallebene Alter, Ge-schlecht, Nationalität<br />

Deutsch, selbständige Wohnform, Erwerbsstatus erwerbslos oder Rentner, bestehende<br />

oder angeregte Betreuung, Absetzen antipsychotischer Medikation<br />

durch den Patienten, aggressives Verhalten in den 24 Stunden vor Aufnahme,<br />

Selbstgefährdung oder Selbstverletzung in den 24 Stunden vor Aufnahme, Suiziddrohung<br />

oder -versuch vor Aufnahme, Substanzmissbrauch in den 24 Stunden<br />

vor Aufnahme, Anzahl Vorbehandlungen, CGI bei Aufnahme. Abhängige<br />

Variablen waren Erfahren mindestens einer Zwangsmaßnahme (ja/nein), Isolierung<br />

(ja/nein), Fixierung (ja/nein), Zwangsmedikation (ja/nein) sowie die<br />

Anzahl Zwangsmaßnahmen Die Zusammenführung der Daten erfolgte mit dem<br />

Datenbanksystems Microsoft Access, die statistische Analyse wurde mit den<br />

Programmpaketen Statistica Version 8.0 und HLM Version 6.0 durchgeführt.<br />

Prädiktoren für das erhöhte Risiko einer Zwangsmaßnahme überhaupt, von<br />

Isolierung, Fixierung und Zwangsmedikation konnten identifiziert werden.<br />

Ebenso Prädiktoren für die Anzahl Zwangsmaßnahmen.<br />

Ein wissenschaftlicher Artikel ist zur Einreichung bei einer Fachzeitschrift vor-<br />

gesehen.<br />

24 <strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong>

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