Forschungsbericht 2010 - ZfP Südwürttemberg
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2.3 Forschung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
(Leitung Prof. Dr. Renate Schepker)<br />
Kinder psychisch kranker Eltern – Etablierung von niederschwelligen<br />
Zugangswegen zu Diagnostik, Intervention und Prävention<br />
kindlicher Folgestörungen im interdisziplinären Setting<br />
Beteiligte: Isabel Böge, Anette Williamson, Christina Breitbach, Amelie Köllner<br />
Kooperationspartner: Landratsamt des Kreises Ravensburg<br />
Kinder psychisch kranker Eltern haben ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe<br />
ihres Lebens selbst eine klinisch relevante psychische Störung zu entwickeln.<br />
Eine ausreichende Aufklärung über Erkrankung und Behandlung der Eltern<br />
wirkt nach bisheriger Kenntnis protektiv, dennoch scheint die Altersgruppe<br />
der 4 - 10 jährigen (25%) und 11 – 14 jährigen (50%) wenig über die Erkrankung<br />
der Eltern und Auswirkungen derselben zu wissen. Oftmals werden entsprechende<br />
Hilfsangebote auch erst dann für die Kinder zugänglich, wenn sie<br />
selbst psychische Auffälligkeiten entwickeln.<br />
Ziel und Inhalt dieses Projektes ist es für betroffene Kinder und deren Familien<br />
einen niederschwelligen Zugang zu einem präventiven interdisziplinären<br />
Hilfsangebot zu schaffen.<br />
Laufzeit: November 2008 bis Mitte 2011<br />
Finanzierung: zu 80% durch die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg, Personal<br />
für die Intervention zu 50% durch das Landratsamt.<br />
Wissenschaftliche Evaluation des Modellprojektes „JUST“<br />
Beteiligte: Jakob Nützel, Renate Schepker, Nora Volmer-Berthele, Florian<br />
Schreyvogel, Ferdinand Keller (Uni Ulm)<br />
JUST, ein stationäres suchtspezifisches Jugendhilfeangebot für 14 bis 18-jäh-<br />
rige Jugendliche mit Regelbehandlungszeit von neun Monaten, stellt im<br />
Rahmen der mehrgliedrigen Versorgung suchtkranker Jugendlicher die Phase<br />
der Entwöhnungsbehandlung dar. Während der Modellphase (5.11.2007 –<br />
31.12.2012; Verlängerung nach Vorlage des Zwischenberichts) wird das Projekt<br />
differenziert evaluiert und durch einen Projektbeirat begleitet, um eine<br />
Entscheidungsgrundlage für die Kostenträger, das Ministerium für Arbeit und<br />
Soziales Baden-Württemberg und der JUST GmbH darüber zu bieten, ob JUST<br />
in die Regelversorgung übergeführt werden kann. Da das Konzept innovativ<br />
82 <strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong>