GESCHICHTE VERSTEHEN
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Kapitel IV<br />
Handels- und Zahlungsbilanz des<br />
Protektorats mit den Staaten mit freien<br />
Devisen ein die Grenze von einer halben<br />
Milliarden Kronen überschreitendes<br />
Aktivum auf, wobei sich das Deutsche Reich<br />
den Devisengewinn aneignete.<br />
Die Effizienz der Industrie und eine<br />
intensive landwirtschaftliche Produktion,<br />
deren Erzeugnisse auch im Deutschen Reich<br />
zur Sicherstellung der Ernährung der<br />
Bevölkerung beitrugen, verlangten eine<br />
beschleunigte Einführung der<br />
Die Zerschlagung der ČSR, das Protektorat und die<br />
Genese der Aussiedlung<br />
128<br />
Mobilisierung der Arbeitskräfte. Schon im<br />
Oktober 1939 wurde in der Versorgung ein<br />
Zuteilungssystem eingeführt, das nach der<br />
Bedeutung der Arbeitsleistung für die<br />
Kriegswirtschaft abgestuft war. Die<br />
Kriegsrealität und die Bedürfnisse der<br />
Kriegswirtschaft des Deutschen Reiches<br />
führten am 1. Oktober 1940 zur Aufhebung<br />
der Zollgrenze zwischen dem Deutschen<br />
Reich und dem Protektorat. Der<br />
Protektoratshandel wurde bei der Deutschen<br />
Verrechnungskasse in Berlin geführt, die als<br />
Der erste Schritt auf dem Wege der systematischen Vernichtung der Juden aus den<br />
böhmischen Ländern war die Anordnung über die „Arisierung“ des jüdischen Vermögens<br />
vom Juni 1939. Die Transporte führten seit Oktober 1941 aus Theresienstadt (wo sowohl ein<br />
Ghetto als auch ein politisches Gefängnis der Gestapo waren) in die Vernichtungslager.<br />
Kriegswirtschaft im Protektorat. Diese war<br />
durch die staatliche Lenkung der<br />
Industrieproduktion und des Warenumlaufs<br />
gekennzeichnet. Charakteristisch war für sie<br />
auch die Zwangsmitgliedschaft der Firmen<br />
in Zentralverbänden der unternehmerischen<br />
Organisationen. Auch die<br />
landwirtschaftliche Produktion unterlag<br />
zentraler Regulierung, wobei den<br />
Landwirten der freie Verkauf von Waren<br />
verboten wurde und sie verpflichtet waren,<br />
ihre Produktion dem Staat für amtlich<br />
festgelegte Preise zu liefern. Die Preise<br />
wurden genauso wie die Löhne amtlich<br />
festgelegt, die Arbeitsämter sicherten die<br />
ein Clearingszentrum fungierte. Während<br />
der Okkupationszeit wurden auf dem<br />
Protektoratskonto 24,4 Milliarden Kronen<br />
gutgeschrieben, von denen 11,6 Milliarden<br />
für die Protektoratsimporte aus Drittländern<br />
zurückerstattet wurden. Den Unterschied in<br />
Höhe von 12,8 Milliarden Kronen „fror“<br />
Berlin „ein“ und er wurde nie in das<br />
Protektorat transferiert.<br />
Angesichts der wirtschaftlichen<br />
Bedeutung des Protektorats für die deutsche<br />
Kriegswirtschaft und angesichts der<br />
unersetzlichen tschechischen Arbeit wurden<br />
die Pläne zur Lösung der „tschechischen<br />
Frage“ sowohl von Berlin als auch von den