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Die Durchführung der Zwangsaussiedlung<br />

Gruppen oder durch den am Kriegsende<br />

schnell zusammengestellten Volkssturm<br />

belegt, zu dem die ansässigen Zivilisten<br />

zwangsweise einberufen wurden.<br />

Exzesse im „Revolutionsverhalten“ kamen<br />

häufig auch bei der Durchführung der<br />

„wilden Vertreibung“ zum Ausdruck.<br />

Meistens wurden die Einwohner von einem<br />

Dorf oder einer Stadt (oder von einem<br />

Stadtteil) gezwungen, in kürzester Zeit –<br />

innerhalb einiger Stunden, in Extremfällen<br />

sogar innerhalb einiger Minuten – die<br />

notwendigsten Sachen zu packen und ihr<br />

Zuhause zu verlassen. Zu den erlaubten<br />

Sachen gehörte ein 30-60 kg schweres<br />

Gepäck, welches eine begrenzte Zahl<br />

persönlicher Gegenstände, Lebensmittel für<br />

3-7 Tage, Bargeld in Höhe von höchstens<br />

1.000, oftmals jedoch nur 100 oder noch<br />

weniger Reichsmark enthielt. Es war<br />

223<br />

Kapitel VI<br />

verboten, Sparbücher, größere<br />

Geldsummen, Wertpapiere, Schmuck – mit<br />

Ausnahme der Trauringe – und eine Reihe<br />

von weiteren Gegenständen<br />

(z.B. Fotoapparate, tragbare Funkgeräte)<br />

mitzunehmen. Die Auszusiedelnden wurden<br />

an bestimmten Ort gesammelt und je nach<br />

Umständen zu Fuß oder mit<br />

Verkehrsmitteln auf deutsches Territorium<br />

überführt. Schändlich und verwerflich waren<br />

auch das Verhalten und die Handlungen<br />

mancher Organisatoren und Akteure der<br />

Etwa 150.000 Deutsche (von 2.500.000) wurden vor dem Transfer in den Internierungslagern<br />

konzentriert, die später zur Sammelstellen für den Trasfer umbenannt wurden.<br />

Durch diese Sammelstellen gingen alle Deutschen durch.<br />

Vertreibungsaktionen, die die drastische<br />

Situation zudem noch zu Diebstählen,<br />

Gewalttaten oder entwürdigenden<br />

Leibesvisitationen missbrauchten.<br />

Die ersten Transporte gingen vor allem in<br />

die sowjetische Besatzungszone, aus<br />

Südmähren dann nach Österreich. Die<br />

Besatzungsverwaltung der Zielgebiete

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