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Bibliotheca Kamtschatica Kulturstiftung Sibirien - Siberian-studies.org

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Bolscherezk geschickt, um den [164] Aufstand zu unterdrücken, wird jedoch geschlagen<br />

und muss flüchten. Tschirikof will gestrandete Japaner am Bibermeer retten,<br />

zieht mit 50 Mann hin und findet nur noch 4 am Leben, besiegt die Kam tschadalen.<br />

Darauf zieht Tschirikof nach Werchne-Kamtschatsk und trifft dort im August<br />

1709 den Pjatidessjatnik Ossip Mironof mit 40 Mann an, der zu seiner Ablösung aus<br />

Jakutsk geschickt war. Tschirikof übergibt ihm den Ostrog und zieht nach Nishne-<br />

Kam tschatsk. Dahin folgt ihm Mironof am 6. Dezember 1709, der in Werchne-<br />

Kamtschatsk den Alexei Alexandrof hinterlässt. Es soll ein Schiff gebaut werden,<br />

um Tschirikof mit dem Jassak nach Jakutsk zu bringen. Als diese Angelegenheit<br />

bes<strong>org</strong>t ist, geht Mironof mit Tschirikof am 23. Januar 1711 zurück nach Werchne-<br />

Kamtschatsk. Unterwegs werden beide von ihren Begleitern ermordet. 31 von den<br />

aufständischen Kosaken kehrten um nach Nishne-Kamtschatsk und ermordeten<br />

auch den Atlassof im Schlaf. Die Anführer dieser Kosakenrevolte waren Danilo Anziferof<br />

und Iwan Kosyrefski. Die Empörer nahmen Nishne-Kamtschatsk ein, teilten<br />

das Vermögen der Toten, vereinigten sich zu einem Haufen von 75 Mann, machten<br />

den Anziferof zum Ataman und Kosyrefski zum Essaul, holten Atlassofs Vermögen<br />

aus Tigil, welches dahin transportiert worden war, um zur See fortgebracht zu werden,<br />

vernichteten das Schiffsmaterial zum Bau des neuen Schiffs und kehrten alle<br />

nach Werchne-Kam tschatsk zurück.<br />

Die Empörer schicken eine Klageschrift nach Jakutsk über die Ermordeten mit<br />

der Anschuldigung, sie hätten ungerecht in jeder Art gehaust. Im Frühling 1711 gehen<br />

diese 75 Empörer an den Großen Fluss, zerstören einen Kam tschadalen-Ostrog<br />

und erbauen an seiner Stelle den Bolscherezk-Ostrog [165] zwischen Bystraja und<br />

Golzefka. Massen von Kam tschadalen und Kurilen kommen zu Boot heran, um die<br />

neue Befestigung zu belagern und zu vernichten. Der Archimandrit Martion, der 1705<br />

vom Metropoliten von Tobolsk nach Kam tschatka geschickt war, war anwesend und<br />

hielt ein Gebet ab; darauf erfolgte ein Ausfall, und nach langem Kampfe war am<br />

Abend der Sieg entschieden. Zahllose Tote hatten die Kam tschadalen zu beklagen.<br />

Damit war die vollständige Unterwerfung beendigt, und die Tributzahlung in Ordnung<br />

gebracht.<br />

1711 wurde, ohne dass man in Jakutsk von dem V<strong>org</strong>efallenen etwas wusste, zur<br />

Ablösung des Ossip Mironof, der Dessjatnik Wassilij Sawastjanof mit Tschepetkoi<br />

geschickt. Diese begannen nun Tribut einzutreiben in Werchne- und Nishne-Kamtschatsk,<br />

während der Empörer Anziferof in Bolscherezk dasselbe tat. Anziferof kam,<br />

die Maske der Unterwerfung annehmend, nach Nishne-Kamtschatsk mit dem Jassak<br />

und sehr vielen seiner Leute, Sawastjanof konnte ihm nichts anhaben und schickte<br />

ihn als Einnehmer zurück. Auf dem Heimwege unterwarf er die Leute von Kompakowa<br />

und Worofskaja, die lange nichts gezahlt hatten; aber auf einem neuen Zuge,<br />

im Jahre 1712, im Februar, ereilte ihn sein Schicksal. In einer Jurte am Awatscha-Fluss<br />

wurde er mit 25 seiner Leute von den Kam tschadalen verbrannt. Geiseln ließen sich<br />

mit verbrennen.

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