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Bibliotheca Kamtschatica Kulturstiftung Sibirien - Siberian-studies.org

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15<br />

Diese Landzunge hat vollständig den Charakter der Nehrungen am Westufer; sie ist<br />

aus Kies, Sand und Schutt gebildet und erscheint mir wie ein unterseeisches Felsriff,<br />

auf dem Wellen und Strömungen beider Meere das Material zusammengetragen und<br />

zu einem Dünenwall festgestampft haben. Während die äußerste Ausdehnung des<br />

Kamtschatskischen Festlandes nach W. unter dem 56° N. B. nur bis zum 155° 45´ O.<br />

von Greenwich reicht, verläuft dieser Küstenstrich so gerade nach S., dass das Kap<br />

Lopatka nur circa 1° östlicher (157°) sich befindet.<br />

Von hier an nimmt die Ostküste des Landes eine entschiedene Richtung nach<br />

NO., der Halbinsel rasch größere Breite gebend. Die Küste verläuft bis zur Awatscha-<br />

Bai (53° N. B. und 158° 30´ O. Länge von Greenwich) ohne besonders ausgesprochene<br />

Gliederung, besteht aber durch das nahe Herantreten der Gebirge fast nur aus Steilküsten,<br />

deren anstehendes Gestein häufige kleine Kaps mit dazwischenliegenden flachen<br />

Buchten bildet. Das Meeresufer ist überall von Riffen, abgerissenen Felsblöcken<br />

und kleinen Felseninseln begleitet und bietet kaum gefahrlose Örtlichkeiten zum<br />

Landen. Der südlichere Teil der genannten [10] Küste verläuft besonders gleichmäßig<br />

und es wäre hier nur die kleine Felseninsel Utaschut hervorzuheben. Darauf folgen,<br />

indem man sich von S. der Awatscha-Bai nähert, etwas ausgesprochenere Buchten, in<br />

denen das Meer zwischen steilen Kaps ins Land hineintritt. Hier wären zu nennen:<br />

die Assatscha-Bucht am Fuß des gleichnamigen Vulkans, das Kap Poworotnyi und<br />

die Bucht Achomten am Fuß der Poworotnaja-Ssopka. Weiter, am Fuß des Wiljutschinsker<br />

Vulkans, die Bucht Spirowaja, Wiljutschinskaja, das Kap Opasnoi und die<br />

Bucht Ssarannaja mit der davorliegenden Felseninsel Staritschkof. Hier steht man<br />

vor dem Eingange in die Awatscha-Bai, die wohl zu den schönsten, größten und sichersten<br />

Baien der ganzen Erde gehören dürfte. Da ich bereits im Tagebuche eine<br />

ausführliche Beschreibung dieser schönen Bai gegeben, mögen hier nur kurze Notizen<br />

über dieselbe folgen.<br />

In nördlicher Richtung vom Ozean aus zieht sich in die große, rundliche Bai, die<br />

im Mittel etwa 20 Werst im Durchmesser hat, zwischen fast 1 000 Fuß hohen Felsenufern<br />

und Kaps eine über 10 Werst lange und etwa 3 Werst breite Dardanellen-Straße.<br />

Alle Flotten der Erde könnten hier gleichzeitig auf gutem, tiefem Ankergrunde, umringt<br />

von schützenden Bergen, Platz finden. Innerhalb dieser großen Bai teilen sich,<br />

durch felsige Landzungen getrennt, noch drei große Nebenbaien ab. Im S. die große<br />

Tarin sker, im N. die ebenfalls große Krebsbucht sowie die kleine, sehr fest eingeschlossene,<br />

tiefe und geschützte Bai vom Peterpaulshafen. Letztere ist zugleich der<br />

schönste Hafen dieses Hauptorts von Kam tschatka und des ganzen Landes.<br />

Auf höchstem Fels, am Nordufer des Eingangs in die Bai, steht der Leuchtturm,<br />

weit in den Ozean sein Licht [11] sendend und die Einfahrt nach dem Peterpaulshafen<br />

weisend. Von hier setzt sich das Felsufer des Ozeans mit der kleinen Felseninsel Toporkof<br />

nur noch eine kurze Strecke fort, dann nimmt die Küste eine N.O.-Richtung<br />

an und verflacht sich zu niedrigem Sandufer, von welchem das Land allmählich zum<br />

Awatscha-Vulkan ansteigt. Vor dieser flachen Küste dehnt sich ein nur sehr wenig

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