Bibliotheca Kamtschatica Kulturstiftung Sibirien - Siberian-studies.org
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Kinkil aus seinen Vorbergen, bequeme Pässe zum Ostufer bildend, dem Ochotskischen<br />
Meere zu. Der Pallan ist wohl der bedeutendste Küstenfluss am Nordwestufer<br />
Kam tschatkas. Er entspringt [59] weit im O. des Gebirges und durchströmt in seinem<br />
oberen Lauf einen schön gelegenen Gebirgssee. Eine Felsbarre zieht quer durch das<br />
obere Pallan-Tal und sperrt den Lauf des wasserreichen Flusses in dem Grade, dass<br />
sich hinter diesem Damm ein großer Teil des sich von O. nach W. ziehenden Tales zu<br />
[einem] langgestrecktem See angestaut hat, welcher jetzt acht Werst lang und etwa<br />
drei Werst breit daliegt und durch Stromschnellen über die Barre sein Wasser dem<br />
unteren Stromlauf zuschickt.<br />
Weiter nach S. fortschreitend finden wir nacheinander die Flüsse Pjatj-Bratjef,<br />
Kachtana, Urgin und Wojampolka, von denen der erste und der dritte den Vorbergen<br />
entströmend nur kurzen Lauf haben, während der zweite und vierte tief im hohen<br />
Gebirge entspringen und Pässe zu den Flüssen des Ostufers öffnen. Endlich kommen<br />
aus dem Parallelzuge des Mittelgebirges der im großen Bogen strömende Ettolachan<br />
und der Amanina, dessen südliche Quellbäche bereits ans Stromgebiet des<br />
Tigil grenzen.<br />
Weit nach S. vom Tigil-System strömt einer der größten Küstenflüsse des Westufers,<br />
die Chariusowa, welche gemeinschaftlich mit der Belogolowaja in eine kleine<br />
Bai fällt und dem Zusammenströmen zweier großer Quellflüsse, des nördlicheren,<br />
Tulchan, und des südlicheren, Plechan, ihre Entstehung verdankt. Der Tulchan entspringt<br />
am Tepana-Gebirgsstock, erhält aber auch Zuflüsse aus der Nähe des oberen<br />
Tigil-Laufs, aus der Quellgegend der Krestofka und Kosyrefka, hier Pässe ins Kamtschatka-Tal,<br />
dort ins Tigil-Gebiet bildend. Besonders nahe tritt der Tulchan am Tepana<br />
den Quellbächen des oben erwähnten Nebenflusses des Tigil, des Napana, und<br />
zwar so nahe, dass die hiesigen Bewohner im Frühling bei hohem Wasser mit ihren<br />
Batts aus einem Fluss in den anderen fahren, wobei sie ihre Fahrzeuge nur [60] wenige<br />
Werst über ebene, wasserscheidende Tundra zu schleifen haben. Durch die beiden<br />
genannten Flüsse Napana (Tigil) und Tulchan (Chariusowa) wird ein weithin bis<br />
zum Meer reichendes, welliges Landstück umschlossen, in welchem mehrere kurze<br />
Nebenflüsse demselben zuströmen. Gleich westlich von den beiden umschließenden<br />
Flüssen erhebt sich eine niedrige Waldhöhe, aus deren Kamm eine Menge kleiner<br />
Spitzberge hervortreten, der Ktalaman, und an diesen Höhenzug schließt sich der<br />
etwas höhere Medweshij-Myss. Aus dem Ktalaman entspringen acht weit voneinander<br />
fließende Bäche, die nach ihrem Zusammenfluss den Kuatschin bilden, welcher<br />
zwischen den Kaps Utcholoka und Omgon ins Meer fällt. Zwischen den genannten<br />
acht Quellbächen erheben sich überall isoliert stehende, abgerundete Haufenberge,<br />
meist von Spitzhügeln gekrönt, eine Bergform, die auch sonst noch in dieser ganzen<br />
Gegend häufig vorkommt, und zu denen auch die Gebirgsstöcke der genannten<br />
Kaps gehören. Weiter strömt in diesem umschlossenen Landteil noch der Utcholoka,<br />
der unmittelbar südlich vom gleichnamigen Kap mündet, sowie der Kawran<br />
mit dem Parallelfluss Lölhaz, beide in einer Mündung in der Nähe der Chariuso-