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Bibliotheca Kamtschatica Kulturstiftung Sibirien - Siberian-studies.org

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Handel erschwert, da alles zu Lande von Bolscherezk kommt; 4 Rubel kostet der<br />

Transport eines Pudes.<br />

4) Peterpaulshafen. 1740 angelegt. Biber, Häuser gut, Kirche. Niakina-Bai. Steuereinnehmer<br />

Jelagin. Von Bering gegründet und erbaut. 20 große Schiffe kann der<br />

Hafen aufnehmen. Geschützt. Sandgrund. 14–18 Fuß tief. Wasser zum Trinken<br />

vorhanden.<br />

5) Tigil. Nach Krascheninnikofs Zeit erbaut.<br />

Ich kehre nun, zurückgreifend, zur Beschreibung der [179] Feldzüge des Schestakof<br />

und Pawluzkij gegen die Tschuktschen zurück:<br />

1726 war der Jakutsker Kosaken-Oberst Afanassij Schestakof nach St. Petersburg<br />

gekommen, wo er namentlich beim Senat Vorschläge machte, wie man die Tschuktschen<br />

und Korjaken bezwingen und ihre Länder erforschen und erobern könne;<br />

ebenso, wie es möglich sei, die große Insel im Eismeer (die noch immer in allen Köpfen<br />

spukte) zu finden, ferner die Kurilen und Schantar-Inseln zu untersuchen und<br />

genau kennenzulernen. Durch seine Beredsamkeit hatte er alle maßgebenden Männer<br />

der Regierung gewonnen und wurde nun zum Chef einer besonderen Expedition<br />

ernannt, die zu diesen Zwecken abgeschickt werden sollte. Ihm wurden beigegeben<br />

der Steuermann Jacob Gens, der Untersteuermann Iwan Fedorof, der Geodät Michael<br />

Gwosdef und der Erzprobierer Haidebohl, auch 10 Matrosen. In Jekaterinburg<br />

erhielt er kleine Kanonen und Munition. In Tobolsk musste der Kapitän der sibirischen<br />

Dragoner Dimitrij Pawluzkij sich zu ihm gesellen, und beide erhielten 400<br />

Kosaken; außerdem sollten sie alle Jakutsker Kosaken gebrauchen können. 1727 verließ<br />

Schestakof St. Petersburg und war im Sommer 1728 in Jakutsk. Hier entzweite er<br />

sich mit Pawluzkij und trennte sich von ihm. 1729 ging Afanassij Schestakof an die<br />

Ochota (wo die Simowje immer bewohnt war, bis 1732 der Ort Ochotsk zur Festung<br />

und Stadt gemacht wurde). Hier fand er die Schiffe vor, mit denen Bering soeben von<br />

seiner ersten Kam tschatka-Expedition angelangt war, und nahm dieselben für sich<br />

in Gebrauch. Mit dem Schiff »Gabriel« schickte er seinen Vetter Iwan Schestakof am<br />

1. September 1729 an den Ud und nach Kam tschatka. Er sollte die Inseln untersuchen<br />

und beschreiben. Er selbst, [180] A. Schestakof, ging mit der »Fortuna« nach Tauisk,<br />

erlitt Schiffbruch, verlor fast alle Leute und das Schiff, und rettete sich nur mit<br />

4 Mann auf einem kleinen Boote ans Ufer nach Tauisk. Am 30. September schickte<br />

er von hier den Kosaken Iwan Ostafief mit einigen Leuten an die Penshina voraus,<br />

um die Korjaken zu beruhigen und ihnen Versprechungen zu machen. Selbst folgt<br />

er im Dezember 1729 nach mit einem Haufen zusammengebrachter Menschen, holt<br />

Ostafief ein und trifft 2 Tagereisen von der Penshina sehr zahlreiche Tschuktschen,<br />

die gekommen waren, um die Korjaken zu bezwingen. Mit einem Haufen von 150<br />

Mann, Tungusen, Korjaken und Kosaken, wagte er am 14. März 1730 die zahlreichen<br />

Tschuktschen anzugreifen. Schestakof, von einem Pfeil getroffen, sank tot zu Boden;<br />

diejenigen seiner Leute, die am Leben blieben, verliefen sich. Die Schlacht wurde<br />

am Flusse Jegatsch, der zwischen Penshina und Paren ins Meer fällt, geschlagen.

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