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Bibliotheca Kamtschatica Kulturstiftung Sibirien - Siberian-studies.org

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Jakutsk und gingen mit H. Busch sofort ab, der sie zu Schiff nach Bolscherezk und an<br />

die Kurilen brachte. Sie untersuchten die Inseln bis zur sechsten, wo das Erz sein sollte,<br />

fanden aber nichts, verloren ihre Anker, kehrten zurück und waren im September<br />

1721 wieder in Jakutsk, wo Luchin blieb; Jewreinof ging zurück zum Zaren, den er im<br />

Mai 1722 in Kasan traf.<br />

In Kam tschatka selbst nahmen die Dinge nach der Ermordung des Kolessof und<br />

Jenisseiskoi nun folgenden Verlauf. Als Befehlshaber wurde 1715 der Pjatidessjatnik<br />

Alexei Petrilofski geschickt, der sich durch Habgier und Grausamkeit so auszeichnete,<br />

dass sich die Kosaken wieder gegen ihn empörten. Mit Wissen und Hilfe des Cosmos<br />

Sokolof nahmen sie ihn gefangen, setzten ihn ab und gaben seine gesammelten<br />

Reichtümer: 5 600 Zobel, 2 000 Füchse und 207 Biber in die Kronskasse. In dieser Zeit<br />

kamen immer kleine Unordnungen an der Lopatka unter den Ainos vor, eine Mordtat<br />

wurde am Flusse Chariusowa verübt, doch wurde bald die Ruhe wieder hergestellt.<br />

Nach Petrilofski wurde Kosina Weshlifzof aus Jakutsk nach Kam tschatka geschickt,<br />

und bald nach diesem kam Grigorij Kamkin als Befehlshaber aus Anadyrsk.<br />

1718 wurden aus Jakutsk sogar drei auf einmal entsandt: Iwan [172] Uwarofski nach<br />

Nishne-Kamtschatsk, Iwan Popotof nach Werchne-Kamtschatsk und Wassilij Kotschanof<br />

nach Bolscherezk, welcher letztere bald wieder von den Kosaken vertrieben<br />

wurde. Zugleich entstanden Unruhen in Worofskaja, wo der Jassak geraubt und ein<br />

paar Einnehmer erschlagen wurden; bald wurde aber die Ordnung wieder hergestellt.<br />

1719 kam darauf ans Regiment der Edelmann Iwan Charimonof. Er unternahm<br />

einen Kriegszug gegen die Korjaken am Pallan, wurde aber hier mit vielen seiner<br />

Leute erschlagen. Ein Teil der Kosaken entrann der Gefahr, trieb die Korjaken in<br />

ihren Ostrog und verbrannte dort alles, Menschen und Ort.<br />

Die folgenden Jahre brachten für Kam tschatka nichts besonders Bemerkenswertes.<br />

Wie früher kamen jährlich neue Steuereinnehmer aus Jakutsk und kehrten mit<br />

dem Tribut – nun immer zu Wasser – nach Jakutsk zurück. Hier und da kamen immer<br />

wieder Ermordungen von Jassak-Sammlern vor, und ein paar Mal kleine Unruhen<br />

in Awatscha und Lopatka, die aber rasch wieder unterdrückt wurden. In diese<br />

nächsten Jahre fallen die oben erwähnte Untersuchung der Kurilen durch die direkt<br />

vom Zaren Peter I. gesandten Geodäten, und besonders die Vorbereitung zur ersten<br />

großen Kam tschatka-Expedition unter Bering, der ich weiter unten zu gedenken haben<br />

werde. Ebenso ist weiter unten die Expedition des Kapitäns Dimitrij Pawluzkij,<br />

des späteren Majors, und des Kosakenhauptmanns Afanassij Schestakof genau zu<br />

beschreiben. Ihnen war aus St. Petersburg befohlen worden, alle Küsten zu untersuchen,<br />

neue Entdeckungen zu machen, Festungen zu erbauen und alle Völker der Gegend<br />

unter Tribut zu setzen. Nachdem sie bis zur China-Grenze und bis Udskoi die<br />

Küsten untersucht [173] und beschrieben hatten, kamen sie 1729 nach Kam tschatka,<br />

gerade zu der Zeit, als die Tschuktschen die Tribut zahlenden Korjaken überfielen<br />

und beraubten. Schestakof eilte ihnen zur Hilfe und wurde in einer Schlacht am 14.<br />

März 1730 erschlagen. Nun erhält Pawluzkij den Befehl, den Aufstand zu unterdrü-

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