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Bibliotheca Kamtschatica Kulturstiftung Sibirien - Siberian-studies.org

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geschickt, welcher bis zu seinem Tode (1735) Kam tschatka verwaltet hat. Bolscherezk<br />

war nun die Residenz der Landeschefs und zugleich der Ort, der durch den neuen<br />

Seeweg in den engsten Beziehungen zu Ochotsk stand und als Haupthafenplatz der<br />

Halbinsel noch lange Jahre in ihnen verblieb. Bis dahin hatten die Befehlshaber von<br />

Kam tschatka, die stets von Norden über Land kamen, hauptsächlich in Nishne- und<br />

wohl auch in Werchne-Kamtschatsk ihre Wohnung aufgeschlagen. Dobrynski war<br />

von der Ochotsker Regierung aufgetragen worden, größere Vorräte an Lebensmitteln<br />

für die Kam tschatka-Expeditionen einzusammeln, namentlich an getrockneten<br />

Fischen: Tran und Salz zu kochen und Branntwein aus Sslatkaja-Trawa (Heracleum<br />

dulce) zu brennen.<br />

1735 wurde der Jakutsker Bojarensohn Wassilij Schestakof Landeschef, das eigentliche<br />

Regiment aber lag in den Händen einer sogenannten reisenden Revisionskanzlei,<br />

welche unter dem schon genannten Oberstleutnant Merlin und dem Major<br />

(Oberst) Pawluzkij nach Kam tschatka geschickt war, um die Ursachen der 1731 entstandenen<br />

großen Revolte der Kam tschadalen zu untersuchen und die Schuldigen<br />

streng zu bestrafen. Werchne-Kamtschatsk war ihr Hauptquartier, wo auch die<br />

Schuldigen später mit dem Tode bestraft wurden. Die Kam tschadalen sollten von der<br />

Leibeigenschaft und allen drückenden Lasten befreit werden.<br />

1740 wird der Jakutsker Bojarensohn Peter Kolessof Befehlshaber. Zu seiner Zeit<br />

kommt Bering an.<br />

1742 finden wir den Jakutsker Bojarensohn Peter Borissof als Chef in Kamtschatka.<br />

1743 folgt ihm Michailo Ponof. Dann 1744 am 5. Februar Wolkof, 1744 [200]<br />

am 24. März Uwarofski und 1744 am 18. Oktober Maxim Gurwitsch Lebedef, Kapitän<br />

des Jakutsker Regiments. Im Jahre 1744 wird Tigil Festung, und auch in Wojampolka<br />

wird bald darauf ein Ostrog erbaut. 1746 empören sich die Korjaken von<br />

Uka und Pallan, werden aber bald beruhigt; Wojampolka wird jedoch von ihnen<br />

zerstört. Mehrere Schiffe scheitern bei Bolscherezk; es geht dabei eine Summe von 10<br />

000 Rubel unter. Schon Pawluzkij hatte 1734 die ersten Haustiere nach Kam tschatka<br />

gebracht, und auf den Ukas vom 26. Juli 1733 hin sollten 20 Familien von der Lena<br />

nach Kam tschatka versetzt werden. Diese langen 1744 an, 9 nach Bolscherezk, 5 nach<br />

Werchne- und 6 nach Nishne-Kamtschatsk; in der nächsten Zeit werden jedoch, weil<br />

Bolscherezk für Ackerbau ungeeignet ist, die dortigen 9 Familien nach Nishne- und<br />

Werchne-Kamtschatsk versetzt. Hieraus entstehen die beiden Dörfer Milkowa bei<br />

Werchne- und Kljutschi bei Nishne-Kamtschatsk.<br />

Endlich kommt auch eine Mission zu Lebedefs Zeit an. – Schon 1705 reist aus Tobolsk<br />

der Archimandrit Martinian nach Kam tschatka, tauft nur Wenige, legt aber die<br />

Einsiedelei Uspenski (die spätere Kirche von Nishne-Kamtschatsk) an. 1728 kommt<br />

in diese Einsiedelei der Igumen Joan mit einer neuen Mission. 1731 gibt der Synod den<br />

Befehl, in Kam tschatka 4 Kirchen zu bauen. 1735 erscheint wieder eine Mission, welche<br />

die russische Sprache in Wort und Schrift einführen soll. Es werden viele getauft.<br />

1742 kommt eine neue Mission mit dem Archimandrit Chotunzefskoi, welcher meh-

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