Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
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krete Erwartung, der Gründer <strong>und</strong> Vater möge e<strong>in</strong>mal mit ihnen den Heiligen<br />
Abend feiern? Wegen der vielen Anwärter <strong>und</strong> der schwierigen Wahl, feierte Pater<br />
Kentenich gerne den Heiligen Abend für sich <strong>in</strong> der Stille. Doch gab er auch<br />
mal dem Drängen der Stürmischsten nach, – was dann alle anderen enttäuschte.<br />
Um e<strong>in</strong>e solche Enttäuschung wiedergutzumachen, lud Pater Kentenich jemand<br />
an e<strong>in</strong>em Weihnachtstag zu e<strong>in</strong>em Besuch e<strong>in</strong>. „Nun muß ich Ihnen aber<br />
auch noch etwas schenken”, me<strong>in</strong>te er gegen Ende des Besuches. „Und zwar das<br />
Schönste, was ich habe.” Er suchte unter den verschiedenen Geschenken, die er<br />
erhalten hatte, <strong>und</strong> fand e<strong>in</strong>e Kerze mit Ständer. „Ich me<strong>in</strong>e, diese Kerze ist die<br />
richtige. Wenn es e<strong>in</strong>mal ganz dunkel wird <strong>in</strong> Ihrem <strong>Leben</strong>, dann zünden Sie <strong>sie</strong><br />
an, damit Ihnen e<strong>in</strong> Licht leuchtet.”<br />
Es verstrichen e<strong>in</strong>ige Jahre bis 1968. Pater Kentenich war den ganzen Sommer<br />
schon sehr krank. Dennoch konnte der damalige Weihnachtsbesuch e<strong>in</strong>mal zu<br />
ihm kommen. Die Sorge um den erkrankten Gründer kam zum Ausdruck; das<br />
Leid, nicht genau zu wissen, wie es ihm geht. „Übrigens”, meldete sich im Gespräch<br />
Pater Kentenich, „hat die Kerze eigentlich schon e<strong>in</strong>mal gebrannt, die ich<br />
Ihnen damals zu Weihnachten geschenkt habe?”<br />
„Ne<strong>in</strong>, Herr Pater. Es darf schon noch etwas dunkler werden, bis die Kerze brennen<br />
muß.”– ,Ja, was muß denn da pas<strong>sie</strong>ren, bis es dunkel genug ist?” – „Wenn<br />
Sie e<strong>in</strong>mal sterben, Herr Pater, dann wird es wohl ist dunkel genug se<strong>in</strong>.”<br />
„So dann wird also die Weihnachtskerze me<strong>in</strong>e Sterbekerze.”<br />
Als der Gründer am 15. September 1968 <strong>in</strong> der Sakristei der Anbetungskirche verschied,<br />
brannte die Kerze an der Todesstelle zum ersten Mal.<br />
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